Die beeindruckenden Doppelgipfel, bekannt als Pitons, steigen nebeneinander aus dem Meer auf und machen das grüne St. Lucia zu einer der schönsten Inseln der Karibik. Diese vulkanischen Überbleibsel – der Gros Piton mit 770 m und der steilere Petit Piton mit 743 m – verleihen der Insel ein exotisches südpazifisches Flair. Diese bewachsenen Wunder befinden sich im Südwesten, und ihre allgegenwärtigen Silhouetten bestimmen das Inselbild überall, von Postkarten über das Label des lokalen Biers bis hin zur Nationalflagge. Das 43 x 22 km große ehemals britische und französische Eiland ist touristisch nicht übermäßig erschlossen und war einst eher für Bananen als für Tourismus bekannt – zumindest bis zur Errichtung des Anse Chastanet, einem 243 ha großen Resort, das mit seinen in den Hügeln zwischen Blattwerk versteckten Zimmern und mit harmonisch in die Umgebung eingepassten Farben mehr als romantisch ist. Bei manchen Zimmern wurde sogar auf eine Wand verzichtet, sodass die Außenwelt mitsamt Blick auf die Doppelgipfel nach drinnen gebracht wird. Der abgeschiedene, palmengesäumte weiche Sandstrand darunter verfügt über ein eigenes Tauchzentrum, und nur wenige Meter vor der Küste befindet sich einer der besten Tauch- und Schnorchelplätze der Karibik.
Anse Chastanet bot den besten Blick der Insel auf die Pitons, bis sich die Besitzer Nick und Karolin Troubetzkoy selbst übertrafen und das Jade Mountain – ein Resort in einem Resort – in die obere Klippe einbauten. Es verfügt über 22 riesige, auf einer Seite komplett offene, aber dennoch private „Sanctuaries“. Ohne die vierte Wand steht nichts zwischen Ihnen und dem atemberaubenden Anblick der Pitons, rosa und lavendelfarbenen Sonnenuntergängen, der kühlen Brise und einem gelegentlich durchfliegenden Vogel. Jedes einzigartige Heiligtum ist dezent-luxuriös ausgestattet, bis auf die 5 „Sky Suites“ sogar mit einem großen Pool bis zum Horizont, gesäumt von schimmernden Glasfliesen. Unten gibt es den Strand, den Sie zu Fuß oder per Hotel-Shuttle erreichen, und ein modernes, stylisches Wellnesszentrum. Die hypnotische Aussicht erklärt aber, warum einige Gäste gar nicht erst rausgehen.
Ein Schwefelstrand mit Blick auf einen der schlafenden Pitons.
Für Bodenständigere bietet sich das Fond Doux an („süßes Tal“ in der Mundart der Einheimischen), eine Kakaoplantage, die seit ihrer Entstehung zur französischen Kolonialzeit 1745 bis heute kontinuierlich in Betrieb ist. Es ist ein charmanter familienbetriebener Ort, der echte St.-Lucia-Erfahrungen verspricht. Übernachten Sie in restaurierten Holzbungalows aus dem 19. Jh., sehen Sie, wie Kakao hergestellt wird, spazieren Sie über 55 grüne ha des Anwesens und genießen Sie kreolische Spezialitäten in einem der beiden Freiluftrestaurants des Hotels. Danach erwartet Sie der hübsche Pool.
Die ultimative Wanderung führt zur Spitze des Gros Piton, dem Kilimandscharo der Karibik. Der Petit Piton ist zu steil zum Klettern. Sie können auch den vulkanischen Ursprung von St. Lucia und die Aktivitäten in La Soufrières „Drive-in-Vulkan“ erkunden – ein irreführender Name, da man zwar hoch, aber nicht direkt hineinfahren kann. In der felsigen Mondlandschaft gibt es blubbernde, stinkende, für die Öffentlichkeit zugängliche Schwefelbäder.
INFO: www.stlucia.org. ANSE CHASTANET und JADE MOUNTAIN: Tel. +1/758-459-7000; www.ansechastanet.com, www.jademountainstlucia.com. Preise: Zimmer im Anse Chastanet ab € 244 (Nebensaison), ab € 366 (Hochsaison). Sky Suites im Jade Mountain ab € 704 (Nebensaison), € 889 (Hochsaison); Sanctuaries ab € 926 (Nebensaison), ab € 1148 (Hochsaison). FOND DOUX ESTATE: Tel. +1/758-459-7545; www.fonddouxestate.com. Preise: ab € 148 (Nebensaison), ab € 260 (Hochsaison). REISEZEIT: Dez.–Apr.: bestes Wetter; 1. Maiwoche: Jazzfest.