Seoul ist seit Jahrhunderten koreanische Hauptstadt und hat heute eine der größten Bevölkerungsdichten der Welt, denn hier treffen mehr als 24 Mio. Menschen auf eine ausufernde Metropole voller Wolkenkratzer und neonerleuchteter Straßen. Aber Seoul ist auch das Zuhause einiger der schönsten und historisch bedeutsamsten Gebäude, zu denen die prachtvollen 5 großen Paläste zählen, die sich hinter Mauern und Toren mitten in der hektischen Innenstadt verstecken. Die Paläste sind das Vermächtnis von Koreas feudaler Vergangenheit und wurden alle während der Joseon-Dynastie errichtet (der letzten königlichen und kaiserlichen Dynastie), die vom 14.–19. Jh. über 500 Jahre lang regierte.
Der geheime Garten des Palasts Changdeokgung hat jahrhundertealte Bäume.
2 dieser 5 Paläste sind außergewöhnlich: der Gyeongbokgung (Palast der strahlenden Glückseligkeit) und der nahe Changdeokgung (Palast der glänzenden Tugend), beide im Bezirk Jongno-gu. Der Gyeongbokgung ist der älteste und größte Palast der Stadt – er wurde zum ersten Mal 1392 errichtet und war jahrhundertelang Zentrum der Macht –, und seine Ausmaße sind umwerfend. Er war bis zur japanischen Invasion 1592 200 Jahre lang das traditionelle Zuhause der Könige, mit märchenhaftem Ausblick und dem Hintergrund des Bukansan-Gebirges. Auf seinem Gelände standen 500 Gebäude. Besuchen Sie den Lotosteich und spazieren Sie am Blauen Haus vorbei, dem Sitz des südkoreanischen Staatspräsidenten.
Der königliche Schrein Jongmyo, der sich am östlichen Rand des Palastgeländes befindet und von einem Wald umgeben ist, soll die Seelen verstorbener Königinnen und Könige der Joseon-Dynastie beherbergen. Da er 1385 errichtet wurde, gilt er auch als der älteste erhaltene konfuzianische Schrein des Landes, und jedes Jahr im Mai wird hier der verstorbenen Monarchen gedacht.
Mehr als 13 der koreanischen Könige flanierten durch den Geheimen Garten des Changdeokgung. Obwohl er mitten in Seoul liegt, ist man als Besucher geneigt, bei einem Spaziergang auf seinen Wegen und bei der Überquerung der eleganten Steinbrücken (der Bogen der Langlebigkeit wurde aus einem einzigen Steinstück geschlagen) zu glauben, man wäre auf dem Lande. Er wurde 1405 erbaut und im 17. Jh. erneuert und ist heute in den Sommermonaten der prachtvolle Rahmen für Musik, Tanz und Oper.
INFO: www.visitseoul.net. GYEONGBOKGUNG-PALAST: www.royalpalace.go.kr. SCHREIN JONGMYO: www.jongmyo.net. CHANGDEOKGUNG-PALAST http://eng.cdg.go.kr. UNTERKUNFT: Das elegante Shilla Seoul ist seit langer Zeit der Favorit, nicht nur, weil es sich in einem großen Privatpark befindet. Tel. +88/2-2233-3131; www.shilla.net. Preise: ab € 260. REISEZEIT: Ende März–Mai: Frühlingswetter; Ende Aug.–Okt.: angenehmes und kühles Wetter.