Einst geriet Kolumbiens Hauptstadt vor allem wegen der Machenschaften der Drogenkartelle in die Schlagzeilen; mittlerweile konnte Bogotá sein schlechtes Image jedoch gehörig aufpolieren. Die kreativen Kräfte, die die dunklen Zeiten überdauerten, haben das Herz der Stadt heute in ein kulturelles und künstlerisches Zentrum verwandelt, das von Hoffnung und Zuversicht kündet. Tatsächlich hat sich Bogotá zu einer der prosperierendsten Städte Lateinamerikas entwickelt.
Eingeleitet wurde diese Wiedergeburt vor allem im Stadtteil La Candelaria, auch als Zona C bekannt. Die einst verwahrloste Gegend ist heute pittoresker Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen, die die schönen kolonialen Häuser und Kirchen bewundern. Dort finden sich auch ein nagelneues Kulturzentrum und über ein Dutzend gut besuchter Museen. Der Höhepunkt ist das Museo del Oro, das größte Goldmuseum der Welt. Lediglich 15 % der Exponate finden in den hellen neuen Ausstellungsräumen Platz; die Sammlung umfasst insgesamt über 30.000 Objekte. Die kunstvolle Ausführung ist ebenso erstaunlich wie die schiere Größe dieses Schatzes; die ausgestellten Preziosen repräsentieren alle großen präkolumbischen Kulturen der Region. Im Besitz des Hauses ist auch der größte ungeschliffene Smaragd der Welt – Kolumbien war einst Hauptförderer der grünen Edelsteine.
Der berühmteste Künstler des Landes, Fernando Botero, steuerte für die nahe Stiftung Botero 123 seiner unverwechselbaren Werke bei. Dort teilen sie sich nun die Räume mit Arbeiten von Chagall, Picasso und anderen Künstlern aus Boteros Privatsammlung.
Das noble Hotel de la Opera neben dem legendären Teatro Colón ist nur wenige Schritte weit entfernt von der Plaza de Bolívar, dem Hauptplatz des Stadtviertels. Die Inneneinrichtung der historischen Gebäude folgt teils dem Kolonial-, teils dem Art-déco-Stil. Wofür Sie sich auch entscheiden, es stehen Pool, Spa und ein Restaurant auf der Dachterrasse mit schönster Aussicht zur Verfügung. Zum Dinner sollten Sie in die Zona G fahren. Eine gute Wahl ist auch das Andrés Carne de Res im nur 40 Minuten vom Zentrum entfernten Chia, eine echte Institution des hiesigen Nachtlebens: Zu den Klängen der Wanderkapellen mit ihren treibenden Rhythmen füllt sich im Handumdrehen die Tanzfläche. Auf der mehr als 30 Seiten umfassenden Karte stehen importiertes Steak aus Argentinien, aber auch köstliche traditionelle Gerichte wie ajiaco, eine Suppe aus Hühnchen und Kartoffeln.
MUSEO DEL ORO: Tel. +57/1-343-2222; www.banrep.gov.co/museo. STIFTUNG BOTERO: Tel. +57/1-343-1212; www.lablaa.org/museobotero.htm. HOTEL DE LA OPERA: Tel. +57/1-336-2066; www.hotelopera.com.co. Preise: € 137 (Nebensaison), € 185 (Hochsaison). ANDRÉS CARNE DE RES: Tel. +57/1-863-7880; www.andrescarnederes.com. Preise: Dinner € 45. REISEZEIT: Dez.–Apr.: bestes Wetter; im März der geraden Jahre: Ibero-amerikanisches Theaterfestival.