Zu Besuch bei international renommierten Winzern
DIE WEINSTRASSEN VON CHILE
Valle Longetudinal, Chile
Der Weinanbau kam mit den spanischen Konquistadoren und den Missionaren nach Chile, die die Trauben für den liturgischen Gebrauch anbauten. Wirklich zur Entfaltung kam die Weinkultur Chiles jedoch erst, als man im 19. Jh. damit begann, edle französische Rebsorten zu ziehen. Das Land entging auch den Schädlingsplagen, die die französischen Weine später vernichten sollten. Chile ist deshalb neben Australien das einzige Land, das noch immer mit seinen ursprünglichen Weinstöcken bepflanzt ist.
Die edlen Tropfen werden auf zahlreichen traditionellen großen Gütern wie Cousiño Macul, Errazuriz und Concha y Toro angebaut und gekeltert. Aber es gibt auch eine Vielzahl kleiner Betriebe, die einige der begehrtesten Weine des Landes produzieren. Die wichtigsten Weinanbaugebiete sind, von Norden nach Süden, Aconcagua, Casablanca, Maipo, Colchagua und Maule, zusammen bilden sie die Region Valle Central. Das nahe der Pazifikküste gelegene Casablanca ist vor allem für seinen Chardonnay und Sauvignon blanc berühmt. Aus Colchagua kommen ausgeprägte Rotweine aus Rebsorten wie Cabernet Sauvignon, Carmenère und Syrah. Maipo, Chiles ältestes Weinanbaugebiet vor den Toren von Santiago, ist bekannt für seine hervorragenden Cabernet Sauvignons.
Man kann die Weingüter auch auf einem Tagesausflug von Santiago aus erkunden, aber jeder, der genug Zeit mitbringt, sollte hier übernachten.
Colchagua wird oft mit dem kalifornischen Napa Valley verglichen: Die sanften, von Rebstöcken bedeckten Hügel mit den traditionellen fincas umfassen eine Anbaufläche von über 230 km2. Hier findet man einige der besten Winzereien Chiles. In dieser Region gibt es auch zahlreiche schöne Übernachtungsmöglichkeiten. Wenn Sie in zeitgenössischem Ambiente logieren möchten, sind Sie im Casa Lapostolle richtig, einem exklusiven Haus, das auf dem Anwesen der hochmodernen Winzerei Clos Apalta liegt. Es gilt als eines der markantesten Hotels des Landes und besteht aus 4 casitas, die nach den ersten roten Rebsorten benannt sind, die hier angebaut wurden. Das Hotel Santa Cruz Plaza im spanischen Kolonialstil liegt am Hauptplatz der gleichnamigen Stadt, dem Epizentrum von Weinanbau und Weintourismus in der Region. Der Bau bezaubert mit schmiedeeisernem Dekor und mächtigen Kronleuchtern; die 116 Räume gruppieren sich um einen großen Gemeinschaftsbereich mit Pool und einem luxuriösen Spa, der Weinkeller ist erwartungsgemäß exquisit bestückt. Inhaber Carlos Cardoen ist auch die treibende Kraft hinter dem grandiosen Colchagua-Museum, dem größten privaten Museum Chiles.
Die Rebsorten in Chiles Valle de Aconcagua haben französische Wurzeln.
WO: Santa Cruz liegt 180 km südwestl. von Santiago. WIE: Santiago Adventures bietet maßgeschneiderte Touren, auf denen man Winzer in den verschiedenen Weinregionen Chiles besuchen kann; auch Fahrradtouren sind möglich. Tel. +56/2-244-2750; www.santiagoadventures.com. CASA LAPOSTOLLE: Tel. +56/7-295-3360; www.casalapostolle.com. Preise: ab € 740, all-inclusive. HOTEL SANTA CRUZ PLAZA: Tel. +56/72-209-600; www.hotelsantacruzplaza.cl. Preise: ab € 244. REISEZEIT: Okt.–Apr.: bestes Wetter; Mitte Feb.–Apr.: Weinlese; März: Weinfest Fiesta de la Vendimia in Santa Cruz.