Die Schönheit der Region Sierra de Grazalema ist in Spanien unerreicht. Bei ihrer Kombination aus Berglandschaften und leuchtenden, weiß getünchten Dörfern meint man fast, mittelalterliche Berber oder christliche Ritter auftauchen zu sehen. Folgen Sie der Panorama-„Straße der weißen Dörfer“ (Ruta de los Pueblos Blancos), die Arcos de la Frontera im Westen mit der hohen Festung Ronda im Osten verbindet.
Arcos erhebt sich auf einem Sandsteingrat, gekrönt von der Ruine einer maurischen Burg und dem spektakulären Parador Arcos de la Frontera, dem Palast des königlichen Richters (corregidor), heute ein atmosphärisches Hotel. Die historischen Zimmer schauen auf den Dorfplatz, aber viele Gäste bevorzugen die Suiten mit Terrassen, die sich an die Felsen klammern und den Fluss Guadalete überblicken. Die engen Straßen sind gesäumt von Häusern aus dem 18. Jh., die gebaut wurden, nachdem ein Erdbeben die Stadt zerstört hatte.
Das Land östlich von Arcos führt rasch hoch in die Berge, um die arabische und christliche Armeen 700 Jahre lang kämpften – dabei blieb „de la Frontera“, „an der Grenze“, als Namensbestandteil vieler Dörfer zurück. Die Dörfer sind alle historisch – vom nordafrikanischen Berberlook Grazalemas (außerdem Ausgangspunkt für Bergtouren und Europas südlichster Forellenfluss) bis zur maurischen, später christlichen Festung in Zahara de la Sierra auf dem Berg, die 3 strategische Pässe kontrolliert. Dazwischen liegt noch Algodonales, Spaniens Drachenfliegerhauptstadt, und das seit Langem für seine Lederwaren bekannte Ubrique.
Ronda, 70 km östlich von Arcos und seit 2000 Jahren von jedem gelobt (u.a. von Plinius d. Ä. und Hemingway), ist ein unglaublicher Anblick. Es steht auf einem beeindruckenden Kalksteinfelsen, der von der 100 m tiefen El-Tajo-Schlucht mit dem Fluss Guadalevín in 2 Teile geteilt wird. Die Straßen der arabischen Altstadt winden sich wie Ranken um den Steilhang; auf der anderen Seite der Schlucht scheint die neue Stadt von Spaniens ältester (1785) und schönster Stierkampfarena auszustrahlen, wo jeden September Corridas mit Toreros in goyaesken Kostümen stattfinden. 10 Minuten außerhalb der Stadt wurde eine Olivenölmühle aus dem späten 18. Jh. wunderbar zum kleinen, feinen Landhotel La Fuente de la Higuera umgebaut – luxuriös, aber nicht affektiert.
Die „Neue Brücke“, die in mehr als 100 m Höhe die Tajo-Schlucht überspannt, stammt schon aus dem 18. Jh.
WO: Arcos liegt 73 km südlich von Sevilla. PARADOR ARCOS DE LA FRONTERA: Tel. +34/95-670-0500; www.parador.es; Preise: ab € 170. HOTEL LA FUENTE DE LA HIGUERA: Tel. +34/95-211-4355; www.hotellafuente.com. Preise: ab € 193. REISEZEIT: Apr.–Juni und Sept.–Okt.: bestes Wetter; 1. Septemberwoche: Feria Goyesca de Pedro Romero in Ronda.