Bis zum Ausbruch des 20 Jahre andauernden Bürgerkriegs, der das Land zerriss und den florierenden Tourismus zerstörte, nannte man das an der levantinischen Küste gelegene Beirut auch das „Paris des Nahen Ostens“. Heute genießt der Libanon eine Periode des Friedens, und Beirut kann sich langsam wieder mit dem Glanz anderer Metropolen messen.
Wie die weltoffenen Städte Tel Aviv und Alexandria (siehe → hier und → hier) liegt Beirut direkt am östlichen Mittelmeer. Das Meer prägte auch dort einen typisch mediterranen, zwanglosen Lebensstil, bei dem sich viel an der frischen Luft abspielt. Spürbar wird dies vor allem bei einem Spaziergang an der Beiruter Corniche, der von Palmen gesäumten Uferpromenade: Ob Arm oder Reich, Christ oder Moslem: Hierher kommen abends alle gern, um die kühlende Brise und die wundervollen Sonnenuntergänge zu genießen. Den schönsten Ausblick haben Sie von einem der vielen Open-Air-Restaurants aus. Das Casablanca bietet eine west-östliche Speisekarte, es werden Fisch, Hummer und Biogemüse vom hauseigenen Bauernhof serviert. Das Palace Café ist ein beliebter Treffpunkt für Schriftsteller, die hier bei einem Gläschen Arak, dem starken, für die Region typischen Anisschnaps, entspannen.
Libanons berühmte Küche ist so überraschend bunt und vielfältig wie seine Bevölkerung. Arabische, armenische und türkische Einflüsse schlagen sich in Gerichten nieder, die oft als mezze in endlos langen Speisenfolgen aufgetragen werden. Restaurants wie das elegante Abd el Wahab gehören zu den Klassikern: Hier gibt es libanesische Spezialitäten wie Hummus, Taboulé oder moutabala (ein würziger Auberginendip), scharfe Kebabs und mit Minze gewürzte Kibbeh. Das alteingesessene, gemütliche Le Chef serviert seit Jahrzehnten libanesische Hausmannskost, z.B. einen moulakhiyeh genannten Eintopf mit Spinat und gegrilltem Lammfleisch und mit Rosenwasser verfeinerten Milchreis zum Dessert. Regionale Köstlichkeiten aus allen Landesregionen sind das Markenzeichen des Tawlet („Küchentisch“), eines beliebten Tagesrestaurants auf dem Bauernmarkt des Souk el-Tayeb.
Auch Beiruts Hotelszene boomt. Das Hotel Le Gray prunkt mit einer Poolbar auf der Dachterrasse, grandioser Panoramablick inklusive. Die mit Kunstwerken geschmückten Räume gewähren zum Teil freien Blick auf die Mohammed-Al-Amin-Moschee. Die Gästezimmer im eher klassischen Hotel Albergo, das in einer Villa aus den 1930er-Jahren seinen Sitz fand, wurden teils im osmanischen, teils im klassisch-französischen Stil ausgestattet. Etwas schlichter, aber dennoch komfortabel lässt es sich im modernen Orient Queen Homes logieren.
CASABLANCA: Tel. +961/1-369-334; Preise: Dinner € 22. PALACE CAFÉ: Tel. +961/1-364-949; Preise: Lunch € 11. ABD EL WAHAB: Tel. +961/1-200-550; Preise: Dinner € 48. LE CHEF: Tel. +961/1-445-373; Preise: Dinner € 15. TAWLET: Tel. +961/1-448-129; www.tawlet.com. Preise: Lunch € 11. HOTEL LE GRAY: Tel. +961/1-971-111; www.campbellgrayhotels.com. Preise: € 277 (Nebensaison), € 489 (Hochsaison). HOTEL ALBERGO: Tel. +961/1-339-797; www.albergobeirut.com. Preise: € 277 (Nebensaison), € 319 (Hochsaison). ORIENT QUEEN HOMES: Tel. +961/1-361-140; www.orientqueenhomes.com. Preise: ab € 110. REISEZEIT: März–Mai: bestes Wetter; Okt.: Beirut International Film Festival.