Die Redewendung „Masada darf nie wieder fallen“ ist jedem Mitglied der jüdischen Community weltweit ein Begriff und zugleich eine Erklärung des eigenen Selbstbehauptungswillens sowie Gedenken an die 967 jüdischen Männer, Frauen und Kinder, die im Jahr 73 auf dem Gipfel dieses Bergplateaus gegen die römische Armee kämpften.
Damals war Palästina römische Provinz, und Masada wurde von Herodes I. mit eiserner Hand regiert. Die über 7 ha große Palastanlage thront über einem steilen Abhang 400 m über dem Toten Meer inmitten der Wüste. Nach Herodes’ Tod zogen die römischen Truppen ab, und Masada wurde zum letzten Zufluchtsort für eine Gruppe jüdischer Rebellen, die der Belagerung durch 15.000 schwer bewaffnete römische Soldaten 3 lange Jahre standhielten.
Am Ende zogen die Aufständischen den Freitod der Kapitulation vor. Die Tragödie wurde zum Symbol des Überlebenskampfes des Staates Israel seit seiner Gründung 1948. Die Festungsanlage ist mit alten Häusern, Zisternen, Badehäusern, einer Kirche, Synagogen und der 3-stöckigen Villa des Herodes hervorragend erhalten.
Die ganze Schönheit Masadas erschließt sich am besten in den frühen Morgenstunden, nachdem man den Berg bestiegen hat, um den Sonnenaufgang über dem Toten Meer und der Wüste von Judäa zu erleben. (Für jeden Israeli ist es eine Frage des Nationalstolzes, diese Höhen wenigstens einmal erklommen zu haben.) Obwohl man den Gipfel auch in 5 Minuten mit einer Seilbahn erreichen kann, wagen sich viele auf einen der beiden Wanderwege, die nach oben führen. Der Snake Path ist die schweißtreibendere Variante, er führt bis zur östlichen Flanke des Plateaus. Nach dem Abstieg bieten die Strände des Toten Meers willkommene Erholung, sie sind gut über eine Küstenstraße zu erreichen.
Masada wurde in den 1960ern von Archäologen freigelegt.
Das Tote Meer, ein 422 m unter Meeresniveau liegendes Binnengewässer, bildet Israels natürliche Grenze zu Jordanien. Die jordanische Uferlinie ist touristisch nicht so stark erschlossen (siehe → hier). Auf der israelischen Seite erreicht man von Jerusalem aus nach 1 Stunde Fahrt die Küstenstädte, die mit mineralreichem Schlamm, Schwefelanwendungen und schwerelosen Bädern in Gewässern locken, die 9-mal salziger sind als das Mittelmeer. In der Gegend um En Gedi und En Bokek finden sich zahlreiche Hotels, Spas und Restaurants, der Norden um Kalya ist hingegen noch sehr unberührt. Absolut empfehlenswert ist eine Wanderung im oasengleichen En-Gedi-Naturreservat. In den kühlen Höhlen von Qumran können Sie für eine Weile der Hitze entfliehen. Hier wurden 1947 die berühmten Schriftrollen entdeckt.
WO: 8 km südöstl. von Jerusalem. EN-GEDI-NATURRESERVAT: Tel. +972/8-658-4285; www.parks.org.il. REISEZEIT: März–Mai.