Berlin – die faszinierende, pulsierende, über 800 Jahre alte Stadt – ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts berühmt für ihre experimentelle Kunst und Architektur. Der Zweite Weltkrieg und der Kalte Krieg hinterließen ihre Spuren in der deutschen Hauptstadt seit 1991, und Erinnerungen an diese Vergangenheit bestehen fort in manch auffälligem Gebäude. Der 368 m hohe Fernsehturm am Alexanderplatz von 1969 ist immer noch Berlins (und Deutschlands) höchstes Gebäude. Das Kulturforum umfasst die Gemäldegalerie und die 1968 gebaute Neue Nationalgalerie, das einzige von Mies van der Rohe entworfene Museum, sowie – besonders bekannt – die Philharmonie. In Hans Scharouns 1963 errichtetem architektonischem wie akustischem Meisterwerk finden 2440 Zuschauer Platz, die unter zeltähnlichen goldenen Dächern den weltbekannten Berliner Philharmonikern mit ihrem Dirigenten Sir Simon Rattle lauschen.
Wohl am eindrucksvollsten erinnert die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche an die Sinnlosigkeit des Krieges. Die Ruine des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Turmes von 1895 ist nun eine Gedächtniskapelle und bildet seit 1961 mit neuer Kirche samt Glockenturm ein Ensemble.
Mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 wurde die Stadt von einer nie zuvor gesehenen Periode des Wiederaufbaus und der Neuplanungen durchwirbelt. Das stärkste Symbol für die Geschichte Deutschlands ist der Reichstag, der Sitz des deutschen Parlaments. Das Gebäude von 1894 wurde 1997–99 von Sir Norman Foster umgestaltet. Das zuvor düstere Innere wich hellen, luftigen und energieeffizienten Räumen; der von Glaswänden eingefasste Parlamentssaal erlaubt den Bürgern freien Zugang. Kyrillische Wandinschriften, 1945 von Soldaten der Roten Armee hinterlassen, erinnern an die Vergangenheit.
Die neue Glaskuppel mit 38-m-Durchmesser bietet spektakuläre Ausblicke. Vermeiden Sie die Warteschlange und reservieren Sie im Restaurant Käfer auf der Dachterrasse. Das Jüdische Museum, 1998 eröffnet, ist in einem sensationellen zinkverkleideten Gebäude untergebracht, ein Design von Daniel Libeskind. Der Zickzack-Grundriss repräsentiert einen brutal zerrissenen Davidsstern, und die Fenster sehen aus wie zornige Einschnitte in den Wänden.
Hans Scharouns Gebäude ersetzte die frühere Philharmonie, die im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war.
Im Einklang mit der Umgestaltung der Stadt verwandelte Architekt und Starhotelier Rocco Forte eine ehemalige Bank von 1889 in das mondäne Hotel de Rome mit 146 Zimmern. Charakteristisch sind hohe Decken, viel Platz und Marmor-Mosaikbäder. Der Berliner Trend zu modernem Design zeigt sich im schicken Lux 11, das sich auf 3 Gebäude aus dem 19. Jh. erstreckt und in seinen Zimmerappartements pastellfarbene Wände mit minimalistischem Design kombiniert. In seinem durchgestylten Restaurant Luchs verschmilzt italienische Küche mit einem Touch Südtirol, z. B. bei den mit Hirschragout, Pflaumen und Ricotta gefüllten Ravioli in Rotweinsoße.
In ganz Berlin finden Sie malerische Innenhöfe; die populärsten sind die Hackeschen Höfe. Die 9 miteinander verbundenen Plätze, einige davon im Jugendstil, bilden einen beliebten Hotspot, mit trendigen Boutiquen, Cafés und dem genialen Chamäleon-Musiktheater/Varieté.
FERNSEHTURM: www.berlinerfernsehturm.de. PHILHARMONIE: Tel. +49/30-254-88999; www.berliner-philharmoniker.de. Wann: Aug.–Juni. KAISER-WILHELM-GEDÄCHTNIS-KIRCHE: Tel. +49/30-218-5023; www.gedaechtniskirche-berlin.de. REICHSTAG: Tel. +49/30-2273-2152; www.bundestag.de. RESTAURANT KÄFER: Tel. +49/30-2262-9900; www.feinkostkaefer.de. Preise: Mittagessen € 30. JÜDISCHES MUSEUM: Tel. +49/30-2599-3300; www.jmberlin.de. HOTEL DE ROME: Tel. +49/30-460-6090; www.hotelderome.com. Preise: ab € 422. HOTEL LUX 11: Tel. +49/30-936-2800; www.lux-eleven.com. Preise: ab € 174; Dinner € 48. REISEZEIT: Sept.: Musikfest; Ende Okt.: Lichterfest; Anf. Nov.: JazzFest.