Einst die schönste der von Franzosen erbauten Städte Indochinas, hat Phnom Penh viel von seinem Charme erhalten – trotz der Gewalt in der jüngeren Geschichte Kambodschas. Seit Neuestem bringen Gelder ausländischer Investoren den Wandel, aber die Stadt bewegt sich immer noch in einem recht gemächlichen Tempo. Französische Kolonialbauten säumen die Hauptstraßen, viele restauriert und zu Restaurants, Cafés und Hotels umgebaut.
Mitten in der Stadt steht der ausladende Königspalast. Ein Teil des Komplexes, der noch immer von Royals bewohnt wird, kann nicht besichtigt werden, dafür aber das Gelände, einige Gebäude und eine der prächtigsten Stätten des Landes: die Silberpagode, ein seltenes Stück Khmer-Kunst. Pol Pot ließ fast alles zerstören – außer dem lebensgroßen goldenen Buddha, der rund 90 kg wiegt und mit mehr als 9500 Diamanten geschmückt ist. Weitere kambodschanische Schätze sieht man im nahen Nationalmuseum, einem offenen Pavillon im Khmer-Stil, darunter Buddhastatuen des 15. Jh. aus der Zeit nach dem Fall von Angkor, dem Sitz des Khmer-Reiches, und dem Beginn des Thai-Königreiches 1431. Es ist ein interessanter Gegensatz zu dem, was Sie in Angkor Wat zu sehen bekommen (siehe → hier).
Ähnlich wie Angkors Touristenstadt Siem Reap bietet Phnom Penh eine wachsende Auswahl exzellenter Unterkünfte. Das Raffles Le Royal, 1929 erbaut und 1997 nach aufwendiger Restaurierung wiedereröffnet, ist das eleganteste Hotel – ein Drink in seiner Elephant Bar steckt voller Romantik des alten Indochina. The Pavillon ist ein kleineres, intimeres Kolonialanwesen mit nur 20 komfortablen Zimmern, einen Steinwurf vom Königspalast entfernt.
Kehren Sie ein ins FCC (Foreign Correspondents Club), ein Bar-Restaurant im Kolonialstil, das von schläfrigen Deckenventilatoren und einer tropischen Brise vom Mekong gekühlt wird. Bestellen Sie ein kühles Angkor-Bier oder einen Dry Martini und genießen Sie die Sicht auf den geschäftigen Sisowath Quay oder betrachten Sie eine der regelmäßigen, sehr guten dokumentarischen Fotoausstellungen. Das FCC hat einige Gästezimmer, aber eine bessere Option ist das Schwesterhotel The Quay. Das stylische Hotel, nur einen Block entfernt in einem modernen Gebäude am Fluss, hat einen umweltbewussten Einschlag und das kultivierte Restaurant Chow, das auf kleine Teller mit südostasiatischen Köstlichkeiten spezialisiert ist.
NATIONALMUSEUM KAMBODSCHA: Tel. +855/23-217-643; www.cambodiamuseum.info. RAFFLES HOTEL LE ROYAL: Tel. +855/23-981-888; www.raffles.com. Preise: ab € 159 (Nebensaison), ab € 215 (Hochsaison). THE PAVILION: Tel. +855/23-222-280; www.thepavilion.asia. Preise: ab € 66. FCC: Tel. +855/23-724-014; www.fcccambodia.com. THE QUAY: Tel. +855/23-992-284; www.thequayhotel.com. Preise: Suiten mit Flussblick ab € 96; Dinner im Chow € 15. REISEZEIT: Nov.–Feb. kühl, Trockenzeit; Mitte Apr.: Neujahrsfeier der Khmer; Ende Nov.: Bon-Om-Tuk-Wasserfestival.
Die Silberpagode, Teil des Königspalastkomplexes, hat silberne Fußböden und mit Kristallen und Diamanten geschmückte Buddhas.