Seit Dschingis Khans Zeitensind die Mongolen nomadische Viehhirten, die ihre Kultur als Reitervolk bis heute pflegen und riesige Flächen unberührter Natur bewirtschaften, deren Schönheit kaum zu übertreffen ist. Um Sie kennenzulernen, springen Sie einfach auf ein Pferd oder besorgen sich einen Jeep und genießen Sie die unberührte Landschaft und eine von Natur aus gastfreundliche Nation (die halb so groß wie Europa und äußerst stolz auf ihre 1990 von den kommunistischen Machthabern zurückerlangte Freiheit ist, die sie in den 1920er-Jahren verloren hatte).
Kleine Gruppen beginnen ihre Reise am Khuvsgul-See, der als „dunkelblaue Perle“ bekannt ist. Reiten Sie durch Wälder voller sibirischer Lärchen und Waldweidenröschen, bevor Sie die Grassteppe des großen Darhad-Talkessels erreichen, der auf 3 Seiten von Bergen umgeben ist. Dort können Sie vereinzelt auf Zeltlager aus mehreren ger treffen, die unter dem turkischen Wort „Jurte“ bekannt sind. Die nomadischen Viehhirten werden Sie in aller Regel zur einer Schüssel Hammelfleischsuppe oder einem Becher airag einladen, vergorener Stutenmilch. Vielleicht machen Sie auch die Bekanntschaft der Tsaatan, einer ethnischen Minderheit, die Rentiere züchtet, auf ihnen reitet und in den Taigawäldern lebt.
Die Provinz Archangai ist bekannt für ihre wunderschönen Landschaften. Berühmt sind ihre kleinen Städte für die Rennen zwischen den robusten mongolischen Pferden, die während des bunten 3-tägigen Nationalfeiertags Naadam jeden Juli ausgetragen werden. Mittelpunkt des Festivals sind die 3 männlichen Spiele (Eriin Gurwan Naadam), die die mongolische Kultur versinnbildlichen: Bogenschießen, Ringen und Reiten. Die Teilnehmer erscheinen in traditioneller Kleidung. Dieser Wettkampf hat seine Wurzeln in den Jagdausflügen der mongolischen Armee, ist über 1000 Jahre alt und wird im gesamten Land begangen. In den kleineren Städten, in denen weniger Touristen zu finden sind, ist das Flair zwar authentischer, aber wer das Pferderennen vor der Hauptstadt Ulaanbaatar miterlebt, dem bleibt der Atem weg: Mehr als 600 Pferde jagen 16 km über die offene Steppe, angefeuert von den zahlreichen Zuschauern.
Frauen tragen beim Nadaam-Festival traditionelle Seidenkleider.
WIE: Das amerikanische Unternehmen Boojum Expeditions führt eine 13-tägige Reittour durch, bei der Sie auch das Naadam besuchen. Tel. +1/406-587-0125; www.boojum.com. Preise: ab € 1593, all-inclusive. Startet in Ulaanbaatar. Wann: Juli (anderer Zeitpunkt möglich). Das in den USA und der Mongolei vertretene Unternehmen Nomadic Expeditions bietet unterschiedliche Landestouren an. Tel. +976/11-313396; www.nomadicexpeditions.com. Preise: 14-tägige Tour € 2704, all-inclusive. REISEZEIT: Mai–Okt., um nicht in den Winter zu geraten; Anf. Juli: Naadam-FestivaL