Allein der Name Sansibar beschwört Bilder romantischer Gewürzinseln herauf und ist – wie bei den legendären Städten Timbuktu und Kathmandu – schon beinahe Grund genug, dorthin zu reisen. Das historische Zentrum der Hauptstadt, Stone Town, ist ein Labyrinth aus schmalen Straßen, verwinkelten Gassen und zerfallenden Häusern mit geschnitzten, messingbeschlagenen Türen. Sie wurden von arabischen Kaufleuten errichtet, die durch den Handel mit Gold, Elfenbein, Nelken und – am einträglichsten – Sklaven reich geworden waren.
Traditionelle Schnitzereien umrahmen eine Holztür in Stone Town.
Sansibar war einst der größte Umschlagplatz für Sklaven an Afrikas Ostküste. An der ehemaligen Stätte des Sklavenmarkts steht heute eine anglikanische Kirche, errichtet 1873 zur Feier der Beendigung des Sklavenhandels. Überall auf der Insel finden sich Hinweise auf ihre Geschichte – von arabischen Moscheen und Festungen über britische und portugiesische Kolonialarchitektur bis zum pulsierenden Suaheli-Markt mit seinen farbenprächtigen Früchten, Gewürzen (vor allem Muskat, Kardamom, Zimt und Nelken), Getreide und Fisch aus den umliegenden Gewässern. Mitten im Zentrum befindet sich in einem renovierten arabischen Stadthaus das Zanzibar Palace Hotel mit 9 Zimmern (3 pro Stockwerk) rund um ein helles Atrium. Perserteppiche, Hängelampen, Fliesenkunst, Perlenkissen, Holzschnitzereien und Seidenvorhänge versetzen die Gäste in die Frühzeit des Gewürzhandels zurück.
Die beiden Hauptinseln Sansibars – Sansibar oder Unguja, auf der Stone Town liegt, und Pemba – sind inzwischen als Strandreiseziele für den Abschluss einer Festlandsafari beliebt. Während sich an ihren Küsten Hotel an Hotel reiht, finden sich die besten Unterkünfte auf den kleineren Inseln rundherum, etwa auf Chumbe, wo sich lediglich ein Leuchtturm und strohgedeckte Ökobungalows von der Landschaft abheben und ein unberührter Korallengarten zum Schnorcheln einlädt.
Die winzige Insel Mnemba (nur 1, 5 km Umfang) ist von einem makellosen Korallenriff umgeben und lockt Hochzeitsreisende und Taucher. 10 romantische, einfach gehaltene Bandas säumen den weißen Sandstrand am klaren Wasser. Dinner am Strand runden entspannte, mit Kajakfahrten, Segeln und Tauchgängen verbrachte Tage ab.
WO: 35 km vor der Ostküste Tansanias. ZANZIBAR PALACE HOTEL: Tel. +255/24-223-2230; www.zanzibarpalacehotel.com. Preise: ab € 126. CHUMBE ISLAND: Tel. +255/24-223-1040; www.chumbeisland.com. Preise: ab € 193, all-inclusive. Wann: Mitte Apr.–Mitte Juni: geschlossen. MNEMBA ISLAND: Über &Beyond in Südafrika, Tel. +27/11-809-4314; www.mnemba-island.com. Preise: ab € 852, all-inclusive (Nebensaison), ab € 1111 (Hochsaison). Wann: Apr.–Mai: geschlossen. REISEZEIT: Dez.–Feb. und Juni–Okt.: Trockenzeit; Anf. Feb.: Sauti Za Busara Music Festival (afrikan. Musik); Juli: Festival of the Dhow Countries in Stone Town (Film, Kunst und Kultur).