Von den ursprünglich 1293 Säulen der Mezquita stehen noch 856 – ein Wald aus Onyx, Jaspis, Marmor und Granit; darüber marmorne, wie Zuckerstangen rot-weiß gestreifte Hufeisenbögen. Nehmen Sie noch dekorative Mosaiken und Putz hinzu, und Sie haben eines der atemberaubendsten Beispiele für muslimische Architektur in Europa – oder sogar auf der Welt.
La Mezquita, die Große Moschee von Córdoba, wurde zwischen 784 und 987 an der Stelle einer abgerissenen westgotischen Kirche erbaut (die wiederum einst ein römischer Tempel war) und hat zahlreiche katholische Veränderungen der 500 Jahre seit 1236 übedauert, in denen Córdoba in christlicher Hand war, darunter die rudimentäre Mariä-Empfängnis-Kathedrale, die mitten hineingebaut wurde. Treten Sie nach der Erkundung der Mezquita nach draußen und genießen Sie das plätschernde Geräusch des kühlen Wassers im Orangenhof, wo die Gläubigen einst ihre Waschungen durchführten.
Die umayyadischen Herrscher von Damaskus (siehe → hier) kamen 716 nach Córdoba. Im 10. und 11. Jh. war es zur wichtigsten mittelalterlichen Stadt westlich von Konstantinopel geworden. Zusammen schufen Muslime, Juden und Christen die kultivierteste und gelehrteste Stadt des Kontinents, und mit 500.000 Einwohnern auch die größte.
Überreste dieser Kultur sehen Sie direkt an der Mezquita im Barrio de la Juderia, ein Gewirr aus 1000 Jahre alten Straßen, einst das alte jüdisch-arabische Viertel (an der Calle de los Judios steht noch eine kleine Synagoge von 1315), bis König Ferdinand und Königin Isabella 1492 die Juden aus Spanien vertrieben. Die schönen blumengeschmückten Patios der Privathäuser sind jedes Jahr im Mai zum Festival Concurso de Patios Cordobeses für Besucher geöffnet. Ein schmucker Komplex aus 5 Häusern eröffnete 2010 als schickes Hotel Casas de la Juderia mit 64 Zimmern um einen offenen Innenhof.
Direkt außerhalb des Viertels liegt das historische Restaurante Almudaina (Spezialität: arabisch beeinflusste, klassische Córdoba-Küche) am Fluss Guadalquivir beim Alcázar, der Festungs-/Königsschloss-Kombination aus dem 14. Jh., in dessen schönem Garten Statuen an das schicksalhafte Treffen zwischen Ferdinand, Isabella und Kolumbus erinnern. Einen luxuriösen Aufenthalt haben Sie im exquisit restaurierten Hospes Palacio del Bailío. Es befindet sich in mehreren Renaissance-/Barockvillen, aber das Fundament des Hotels sind antike römische Ruinen, die man auch durch den Glasboden im renommierten Hotelrestaurant Senzone sieht.
WO: 138 km nordöstl. von Sevilla. LA MEZQUITA: Tel. +34/95-747-0512. LAS CASAS DE LA JUDERÍA HOTEL: Tel. +34/95-720-2095; www.casasypalacios.com. Preise: ab € 185 (Nebensaison), ab € 266 (Hochsaison). RESTAURANTE ALMUDAINA: Tel. +34/95-747-4342; www.restaurantealmudaina.com. Preise: Dinner € 45. HOSPES PALACIO DEL BAILÍO: Tel. +34/95-749-8993; www.hospes.com. Preise: ab € 159. REISEZEIT: Apr.–Juni und Sept.–Okt.: bestes Wetter; Semana Santa (Karwoche) und Ostern; Mai: viele Festivals, darunter das Innenhoffest; Mitte Juli: Gitarrenfestival.