In der Gebirgslandschaft rund um Hida blieb die abgelegene Stadt am Miyagawa-Fluss lange ungestört. Takayama hat sich daher wie kaum eine andere japanische Stadt traditionelle Kunst und Kultur erhalten können, vor allem in Sanmachi Suji, seiner perfekt erhaltenen Altstadt. Takayama war weithin berühmt für seine Zimmerleute, die aus den umliegenden dichten Wäldern beste Hölzer nutzen konnten. Ihr Handwerk fand in kaiserlichen Palästen und Tempeln im fernen Tokio, Kyoto und Nara Verwendung. Sie werden bei Ihrem Besuch erkennen, dass sie die talentiertesten Zimmerleute in der eigenen Stadt haben arbeiten lassen.
Takayama wurde im 16. Jh. gegründet, und die Mischung aus alten Warenhäusern, kleinen Museen, Tempeln (der älteste stammt von 1588), Gasthäusern mit Holzgitterfenstern und 6 kleinen Sake-Brauereien (die an einem Zedernnadelball am Eingang zu erkennen sind) hat einen besonderen Charme, der sich im engmaschigen Straßennetz östlich des Flusses auf besondere Weise zeigt. Im Hida-Museumsdorf sind mehr als 20 zwischen 100 und 500 Jahre alte Bauernhäuser und Werkstätten zu sehen. In einigen zeigen Handwerker und Künstler, wie die berühmten Holzschnitzereien entstehen. Die reetgedeckten steilen Dächer werden gassho-zukuri genannt („betende Hände“). Sie wurden ohne Nägel gebaut; die Balken werden mit Haselruten zusammengehalten und sind daher bei Wind in der Lage, sich leicht zu bewegen und den Druck auf das Gebäude zu verringern. In der pittoresken Ortschaft Ogimachi, 80 km nordwestlich von Takayama, können Sie ähnliche Gebäude besichtigen. Gemeinsam mit weiteren Dörfern in den Bezirken Shirakawa-go und Goyakama wurde sie zum Weltkulturerbe ernannt.
Takayama ist immer gut besucht, aber vor allem während seiner halbjährlichen matsuri (Festivals), von denen eins im Frühling stattfindet (sanno), wenn die Kirschbäume blühen, und das andere im Herbst (hachi-man), kurz bevor die Bäume ihre Blätter abwerfen. Zehntausende Besucher strömen herbei, um an den Paraden großer yatai (Prunkwagen) aus dem 11., 17. und 18. Jh. teilzunehmen, die aufwendig verziert und bestens erhalten sind. Auf jedem yatai befinden sich Marionetten (karakuri ningyo), die Puppenspieler zum Leben erwecken. 4 dieser Wagen sind das ganze Jahr über in der Ausstellungshalle der Stadt zu sehen.
Viele Bauernhäuser des Hida-Museumsdorfs sind Jahrhunderte alt.
In Takayama gibt es zahlreiche traditionelle Gasthäuser und das modern eingerichtete Takayama Green Hotel in der Nähe des Bahnhofs mit Zimmern im japanischen oder westlichen Stil, außerdem ein beachtliches Angebot an Restaurants und onsen (heißen Quellen), einige in schönen Landschaftsgärten.
WO: 533 km nordwestl. von Tokio, 161 km nordöstl. von Nagoya. INFO: www.hida.jp/english. TAKAYAMA GREEN HOTEL: Tel. +81/577-333-5500; www.takayama-gh.com. Preise: ab € 170, all-inclusive. REISEZEIT: Mai–Aug.: bestes Wetter; 14.–15. Apr.: Frühlingsfest; 9.–10. Okt.: Herbstfest.