Gewaltige Granitmassen – von der Zeit und den Elementen geschliffen, gespalten und geformt – bilden ein Arrangement gigantischer Walrücken, fantastischer Schlösser, knubbeliger Felsnasen und zweifelhaft ausbalancierter Findlinge, das sich über Tausende von Quadratkilometern in den Matobo Hills (oder Matopos) erstreckt. Diese bizarre Landschaft verzauberte den britischen Finanzier und Staatsmann Cecil J. Rhodes (auf den der frühere Name Simbabwes und Sambias, Rhodesien, zurückgeht) derart, dass er sich hier begraben ließ. Niemand verlässt den 440 km2 großen Park, ohne einen Augenblick an seiner auf einem Hügel („View of the World“) gelegenen Grabstätte verbracht zu haben.
Die vermutlich vor etwa 2 Mrd. Jahren entstandenen unwirklichen Formationen gelten als spirituelle Stätte, seit die ersten Jäger und Sammler vor rund 30.000 Jahren hier ihre Felskunst schufen. So viele Höhlenmalereien an einem Ort hat Afrika sonst kaum zu bieten – Quantität und Qualität sind ebenso beeindruckend wie die Tierwelt der Region. Viele zeigen Breit- und Spitzmaulnashörner, die hier noch immer in großer Zahl leben, ebenso wie Leoparden, Geparden und rund 200 Vogelarten, darunter das weltweit größte Vorkommen an Raubvögeln wie Felsenadler, Falken und Eulen.
In diesem riesigen natürlichen Felsgarten versteckt liegt das Big Cave Camp, das gerade einmal 16 Gästen inmitten einer 800 ha großen Wildnis direkt außerhalb des Nationalparks Quartier bietet. Was Ihre Gastgeber nicht über Geografie, Kunst und Tierwelt der Gegend wissen, ist auch nicht wissenswert. Die Zimmer sind A-förmige, aus Granit und Stroh erbaute Hütten, die auch in der brütenden Sommerhitze kühl bleiben. Drinks und Geschichten werden rund um eine offene Feuerstelle serviert, die die ganze Nacht über brennt. Und wenn Sie das Glück haben, zu erleben, wie der Vollmond die Felsen beleuchtet, werden Sie verstehen, warum Rhodes niemals von hier fortwollte.
WO: 48 km südl. von Bulawayo. BIG CAVE CAMP: Tel. +272/1-914-0966; www.bigcave.co.za. Preise: € 90, all-inclusive. REISEZEIT: Apr.–Sept., nach dem Regen, wenn sich eine Vielzahl von Tieren an Wasserlöchern versammelt und es kühler ist.