Jedes Jahr strömen 6 Mio. Pilger und Besucher in diese kleine Stadt an den unteren Hängen der Pyrenäen, um einmal in der Grotte zu stehen, in der 1858 ein 14-jähriges Bauernmädchen namens Bernadette 18 Visionen der Jungfrau Maria hatte. Lourdes ist nach Paris die meistbesuchte Stadt Frankreichs und zweitbeliebtestes christliches Pilgerziel nach dem Petersdom in Rom (siehe → hier). In der Hochsaison kann es bis zu 25.000 Besucher täglich aufnehmen und dabei irgendwie noch eine milde Heiligkeit aufrechterhalten, die selbst größte Skeptiker entwaffnet. Trotz schlafsaalähnlicher Hotels und billiger Souvenirshops, die Marias fürs Armaturenbrett verkaufen, kann Lourdes eine bewegende Erfahrung sein, besonders bei den abendlichen Kerzenprozessionen zur neobyzantinischen Basilique du Rosaire, einer unterhalb der Basilique Supérieure liegenden Kirche.
Die Gläubigen aus aller Welt kommen hierher, um das Wasser, dem sie Wunderheilkräfte zusprechen, zu trinken und darin zu baden. Angeblich sprudelte nach einer der Marienerscheinungen Bernadettes (die sonst niemand gesehen hat) eine Quelle in der Grotte, die seitdem nie versiegt ist. Von etwa 2500 „unerklärlichen Heilungen“ hat die Kirche seit Bernadettes Tod 1879 67 offiziell anerkannt. Bernadette wurde 1933 heiliggesprochen.
WO: 126 km östl. von Biarritz. INFO: www.lourdes-infotourisme.com. WANN: An den 6 offiziellen Pilgertagen zwischen Ostern und Ende Okt. ist es am vollsten; der wichtigste Tag ist der 15. Aug. UNTERKUNFT: Das Grand Hôtel Moderne aus dem 19. Jh. hat einen altmodischen Charme und liegt 10 Minuten Fußweg von der Bailika entfernt. Tel. +33/5-62-941232; grandhotelmoderne.com. Preise: ab € 133. Wann: Nov.–März: geschlossen. REISEZEIT: Apr.–Okt., jeweils 21 Uhr: Kerzenprozession.