Unter all den erhabenen präkolumbischen Ruinen, die der südamerikanische Kontinent so zahlreich bietet, ist Machu Picchu zweifellos das Kronjuwel. Die isolierte Lage auf über 2300 m Höhe und die heute rätselhafte Bedeutung machen Machu Picchu zu einer der faszinierendsten Sehenswürdigkeiten der Welt. Heute erstrecken sich die Überreste des Komplexes aus Tempeln, Lager- und Wohnhäusern, Bewässerungsterrassen und zahllosen Treppen über die Kuppe eines Berges. Bis 1911 war Machu Picchu im Ausland noch unbekannt, erst der amerikanische Forscher Hiram Bingham stieß mithilfe eines 10-jährigen einheimischen Jungen auf die Ruinen. Unerklärlicherweise wurde die Stadt von den Konquistadoren, die sonst akribisch über alles Buch führten, nie erwähnt. Die heute vorherrschende Theorie besagt, dass die Stadt ein Rückzugsort für den Inkaadel war, wahrscheinlich im 15. Jh., der Blütezeit des Reiches, erbaut. Was man mit Sicherheit sagen kann, ist, dass die Aussicht einfach fabelhaft ist, vor allem bei Sonnenauf- und -untergang.
An einem klaren Tag lohnt es sich für Sportliche, den Huayna Picchu zu bezwingen: Der 1-stündige, fast vertikale Aufstieg zum Gipfel ist in mehr als nur einer Hinsicht eine atemberaubende Angelegenheit. Für Ambitionierte ist auch die 4–5 Tage dauernde Wanderung auf dem Inkapfad eine Option (siehe → hier), Ziel ist das über 500 Jahre alte Sonnentor von Machu Picchu.
Von Cusco bis Machu Picchu führt keine Straße, aber PeruRail bietet verschiedene Reisemöglichkeiten mit dem Zug an (die einfache Fahrt dauert ca. 3,5 Stunden). Am elegantesten und schnellsten reist es sich mit dem nostalgischen Hiram Bingham Orient Express. Passagiere werden auf dem Hinweg mit einem Brunch verwöhnt, vor Ort stehen private Führer zur Verfügung, und auf der Rückfahrt gibt es Cocktails und ein 4-Gänge-Menü. Die Hinfahrt endet bei Aguas Calientes, von dort aus geht es mit dem Shuttlebus in steilen Serpentinen bis nach Machu Picchu hinauf.
In Machu Picchu machten sich die Inka die natürlichen Gegebenheiten der Berglandschaft architektonisch zunutze.
In der erstklassigen Machu Picchu Sanctuary Lodge sind Sie den Ruinen so nah wie möglich. Der schlichte, ländliche Charme ist ebenso erfreulich wie die Lage, die den Luxus ermöglicht, bei Mondschein durch die Ruinen zu wandern, wenn die Tagestouristen längst fort sind. Unten in Aguas Calientes liegt das etwas preisgünstigere Inkaterra Machu Picchu Pueblo Hotel. Die einladenden, weiß gekalkten Casitas liegen inmitten üppigen Grüns an einem Fluss. Das Gelände ist durchzogen von Wanderwegen; den schönsten Ausblick hat man bei Sonnenuntergang von den Panoramafenstern des Restaurants aus.
WO: 112 km nordwestl. von Cusco. WIE: Das amerikanische Unternehmen Andean Treks bietet diverse Touren nach Machu Picchu an. Tel. +1/617-924-1974; www.andeantreks.com. PERURAIL: www.perurail.com. Preise: Hin- und Rückfahrt ab € 70; Hin- und Rückfahrt Vistadome € 130; Hin- und Rückfahrt Hiram Bingham € 437, all-inclusive. MACHU PICCHU SANCTUARY LODGE: Tel. +51/84-211-039; www.sanctuarylodgehotel.com. Preise: ab € 611, all-inclusive. INKATERRA MACHU PICCHU PUEBLO HOTEL: Tel. +51/84-245-314; www.inkaterra.com. Preise: ab € 363, all-inclusive. REISEZEIT: Juni–Sept.: Trockenzeit, aber großer Andrang.