Myanmars Wasserhighway hinunterschippern
BAGAN UND EINE FAHRT AUF DEM IRRAWADDY
Bagan und Mandalay, Myanmar
Eine Fahrt auf dem Irrawaddy (Ayeyarwady) – dem großen natürlichen Highway des Landes und myanmarische Lebensader – ist eine Gelegenheit, die gemächlichen, zeitlosen Rhythmen des Landlebens und die 2500-jährige Geschichte der Gegend zu studieren. Wählen Sie Ihr schwimmendes Hotel: die Road to Mandalay, die dem Orient-Express gehört, ein Mikrokosmos aus birmanischer Gastlichkeit und europäischer Effizienz, oder die kleinere RV Pandaw, ein sorgfältig restaurierter schottischer Raddampfer von 1947, betrieben von Ayravata Cruises, denen auch 2 neue Schiffe gehören, die beide RV Paukans heißen.
Die alte Stadt Bagan ist voller buddhistischer Pagoden.
Der Irrawaddy ist 2170 km lang, fast so lang wie ganz Myanmar. Die schönste Ufersiedlung ist die uralte Stadt Bagan (vorher Pagan), in der entlang 13 staubigen Uferkilometern rund 2200 buddhistische Pagoden wie ein Wald aus Türmen stehen. Bagan wurde 849 von einem birmanischen König gegründet und erreichte seinen Zenit um 1000 als Hauptstadt des ersten birmanischen Reiches. 1283 wurde es aufgegeben, als Kublai Khan, der schon Nordindien unter Kontrolle hatte, mit seinen Soldaten nach Süden strömte. Man glaubte, dass das Bauen von religiösen Gebäuden König und Volk Ansehen brachte. Also schmückte eine Armee von Kunsthandwerkern die einst mehr als 10.000 religiösen Monumente – heute eine der großartigsten archäologischen Stätten der Welt. Unter den Highlights ist der Ananda-Tempel mit seinem gestuften Dach und 4 goldenen, 10 m hohen Buddhastatuen sowie Hunderten Wandgemälden aus Buddhas Leben. Auch der Shwezigon-Tempel ist bemerkenswert; sein goldener Stupa soll das Schlüsselbein und einen Zahn Buddhas enthalten. Klettern Sie auf die zerfallende Shwe San Daw (Sonnenuntergangspagode), und Sie haben am Ende des Tages einen fast heiligen Moment, wenn die Sonne hinterm Horizont versinkt. 145 nördlich von Bagan liegt Mandalay – einer der magischsten Namen der Welt. Das auch als goldene Stadt bekannte Mandalay war Königssitz Birmas, bevor die Briten das Land in den 1880er-Jahren eroberten. Heute etwas heruntergekommen, beschwört es immer noch die Vergangenheit als Herz der birmanischen Kultur herauf und bleibt ein wichtiges religiöses Ziel mit einem riesigen, emsigen Markt.
Weiter den Fluss hinauf liegt das grüne Dorf Katha, das Sie leicht zu Fuß erkunden können. Hier wohnen Bamar-, Kachin- und Chin-Völker; hier spielt auch George Orwells Roman Tage in Burma – der Autor war hier 1927 als kolonialer Polizeibeamter stationiert. Manche Fahrten stoßen noch weiter nördlich nach Bhamo vor, wo Sie auf dem lebhaften Tagesmarkt zwischen Angehörigen der Lisu-, Kachin- und Shan-Völker wandeln, die zum Kaufen und Verkaufen aus der Umgebung kommen.
WO: Bagan liegt 145 km südwestl. von Mandalay. INFO: www.ancientbagan.com. UNTERKUNFT: Das neue und passend benannte Amazing Bagan Resort wurde im Stil des alten Birma erbaut, aber mit allem modernen Komfort. Tel. +95/61-600-35; www.bagangolfresort.net. Preise: € 40. ORIENT-EXPRESS: www.orient-express.com. Preise: 3 Nächte und länger ab € 1696, all-inclusive. Startet in Yangon (Rangun). AYRAVATA CRUISES: Tel. +95/1-380-877; www.ayravatacruises.com. Preise: 1 Nacht und länger ab € 222, inklusive. REISEZEIT: Okt.–März: das kühlste Wetter; Bagan: Vollmond im Dez.–Jan.: Pyatho-Festival, bei dem Mönche Tag und Nacht singen.