Obwohl Panama, das die Landbrücke zwischen Zentral- und Südamerika bildet, kaum größer ist als der US-Bundesstaat South Carolina, gibt es dort mehr Vogelarten als in ganz Nordamerika zusammengenommen. Der König unter ihnen ist der prächtige Quetzal. Seine über 60 cm langen, irisierenden grünen Schwanzfedern waren Teil des Kopfschmucks der aztekischen Herrscher und wertvoller als Gold. Heute gilt es als enormer Glücksfall, einen Quetzal zu sichten. Im auf über 3000 m Höhe gelegenen Hochland von Chiriqui im Westen von Panama hat man die besten Chancen, die seltenen Vögel zu beobachten, außerdem Cotingas, Trogone, Tangaren und Tukane.
In den nebelverhangenen Bergregenwäldern des Nationalparks Volcán Barú leben über 250 Vogelarten; im Schatten des 3300 m hohen, schlafenden Vulkans gedeihen üppige Orchideen und zahllose andere Pflanzen. Der 8 km lange Quetzal-Pfad im Nationalpark gehört zu den beliebtesten Kurzwanderwegen des Landes: Die Aussichten sind atemberaubend, und die Chance, den märchenhaften Vogel zu erblicken, stehen dort nicht schlecht. Hier fließen auch die Flüsse Chiriqui und Chiriqui Viejo, von erfahrenen Rafting-Fans geschätzt für die Stromschnellen der Klassen III–V-.
Das charmante Kolonialstädtchen Boquete am Fuß der Ostflanke des Vulkans ist eine hervorragende Ausgangsbasis für Expeditionen in die Wildnis. Das luxuriöse Panamonte Inn & Spa von 1914 verwöhnt mit Zimmern im Landhausstil, wunderschönen Gärten und einem Restaurant unter der Leitung von Besitzer Charlie Collins. Eine Alternative ist das Coffee Estate Inn mit 3 zauberhaften Bungalows auf einer von Vogelgezwitscher erfüllten Kaffeeplantage.
Tatsächlich gedeihen auf den vulkanischen Böden im Mikroklima des Hochlands einige der weltbesten Kaffeesorten. Nördlich von Boquete finden Sie die malerische Finca Lérida, eine über 260 ha große Kaffeeplantage, die für Besucher offen ist. Gegründet wurde sie 1922 von einem norwegischen Ingenieur, der damals am Bau des Panamakanals mitwirkte (siehe → hier). Die Familie bietet B&B an, und eine brandneue Öko-Lodge hat einen herrlichen Blick über die grüne bergige Landschaft.
An der Westflanke des Vulkans Barú auf dem höchsten Gipfel Panamas liegt das Dorf Cerro Punta. Von dort aus gelangt man am besten in den La Amistad International Park (PILA), der sich bis ins benachbarte Costa Rica erstreckt. Seine Ausmaße sind enorm – allein der panamaische Teil ist über 2000 km2 groß-, und in seinen Weiten tummeln sich Jaguare, Ozelote und über 400 Vogelarten.
WO: Boquete Liegt 450 km westl. von Panama-Stadt. WIE: Das amerikanische Unternehmen International Expeditions bietet 9-tägige Touren an, Hochland von Chiriqui inklusive. Tel. +1/205-428-1700; www.ietravel.com. Preise: ab € 3035. Startet in Panama-Stadt. PANAMONTE INN: Tel. +507/720-1324; www.panamonte.com. Preise: ab € 250; Dinner € 30. COFFEE ESTATE INN: Tel. +507/720-2211; www.coffeeestateinn.com. Preise: € 107. FINCA LÉRIDA: Tel. +507/720-2285; www.fincalerida.com. Preise: € 110. REISEZEIT: Nov.–Apr.: bestes Wetter. Boquete: Mitte Jan.: Flowers and Coffee Festival; Feb.: Jazz Festival; Mitte Apr.: Orchideenfestival.