Das gigantische Amazonasbecken erstreckt sich über 9 Länder Südamerikas und ist mit über 7 Mio. km2 der größte und dichteste Regenwald der Erde. Er ist auch eines der artenreichsten Ökosysteme; zu den zahllosen dort heimischen Tieren zählen Exoten wie Süßwasserdelfine, Manatis, Jaguare, Aras, Tukane oder Totenkopfäffchen. Ungefähr 60 % der Fläche dieses heißen und feuchten Dschungels liegen auf brasilianischem Gebiet. Beliebte Ausgangspunkte für Touren in das Naturparadies sind die Küstenstadt Belém (siehe → hier) an der Amazonasmündung und das Städtchen Manaus im Herzen des Urwaldes, das man nur mit dem Flugzeug erreichen kann. (Weitere Startpunkte sind Iquitos im Norden Perus, siehe → hier, El Oriente in Ecuador, siehe → hier, und der Nationalpark Madidi in Bolivien, siehe → hier.)
In Manaus steht auch das berühmte Teatro Amazonas, ein Opernhaus im Stil der Belle Époque, das 1896 auf dem Höhepunkt des Kautschukbooms errichtet wurde. Nicht weniger nostalgisch sind die Hallen des alten Mercado Adolfo Lisboa, eine Stahl-Glas-Konstruktion und Kopie der heute nicht mehr existierenden Markthalle von Les Halles in Paris. Dort biegen sich die Stände unter der Last des frischen Fisches (auch Piranhas sind im Angebot), exotischer Früchte wie den süßsauren Bacuris, Gemüse und allerlei Arten traditioneller Heilkräuter, die gegen die Übel des Alltags helfen sollen. Mit Ausflugsbooten kann man von Manaus aus zum Encontro de Águas („Treffpunkt der Wasser“) fahren, wo der dunkle Rio Negro auf den schlammigen Rio Solimões trifft und sich beide Seitenarme zum Amazonas vereinigen. (Auch Peru beansprucht für sich, die Wiege des Amazonas zu sein: Dort treffen die Flüsse Ucayali und Marañón aufeinander.)
Die Region leidet zwar unter der Umweltzerstörung durch den Menschen, aber noch gibt es viele intakte Bereiche. Das nur 16 km von Manaus entfernte Hotel Tropical sticht vor allem durch seine schöne Lage an den Ufern des Rio Negro heraus. Etwas tiefer ins Thema einsteigen kann man im entlegenen Pousada Uakari, das zum Mamirauá Institute gehört, einem der ersten wissenschaftlichen Naturschutzprojekte der Region. Die strohgedeckten Gästehütten stehen auf verankerten Flößen auf einem Fluss mitten im Mamirauá-Naturschutzgebiet. Die minimalistische Anavilhanas Lodge mit ihren 18 Suiten liegt auf dem gleichnamigen Fluss-Archipel – mit den 400 größtenteils unbewohnten Inseln das größte der Welt. Auch auf einer Kreuzfahrt mit Amazon Clipper kann man das Amazonasbecken erkunden; die komfortablen, klimatisierten Schiffe können bis zu 32 Passagiere an Bord nehmen. Zu den Attraktionen gehören die rosa Delfine im Janauaca-See, Piranha-Fischen und Kanuausflüge zu den kleineren Seitenarmen.
Der Amazonas, einer der längsten Flüsse der Welt, windet sich durch den gleichnamigen Regenwald.
Das größte Festival der Region ist Ende Juni das Boi Bumba in Parintins, dem die Einheimischen genauso sehnsüchtig entgegenfiebern wie die Einwohner von Rio dem Karneval (siehe → hier). Aus allen Landesteilen kommen die Feierlustigen, um Musik, Tanz und Theater zu genießen. Von Manaus aus braucht man 1 Stunde mit dem Flugzeug oder etwa 10 Stunden mit dem Schiff.
WO: Manaus liegt 2681 km nordwestl. von São Paulo. HOTEL TROPICAL: Tel. +55/92-3656-1246; www.tropicalmanaus.com.br. Preise: ab € 144. MAMIRAUÁ/POUSADA UAKARI: Tel. +55/97-3343-4160; www.uakarilodge.com.br. Preise: 3 Nächte ab € 563 pro Person, all-inclusive, mit Transfer Flughafen Tefé. ANAVILHANAS LODGE: Tel. +55/92-3622-8996; www.anavilhanaslodge.com. Preise: 2 Nächte ab € 630 pro Person, all-inclusive, mit Transfer von/nach Manaus. AMAZON CLIPPER: Tel. +55/92-3656-1246; www.amazonclipper.com.br. Preise: 3-tägige Kreuzfahrt ab € 600, all-inclusive, mit Transfer von/nach Manaus. REISEZEIT: Juli–Nov.: Trockenzeit; Ende Apr.–Mai: Opernfestival in Manaus; Ende Juni: Boi Bumba.