Leguane, Stachelrochen und Bloody Bay Wall
DIE KAIMANINSELN
Große Antillen (Britisches Überseegebiet)
Die Kaimaninseln, eine überwiegend flache britische Kronkolonie, die aus Grand Cayman, Little Cayman und Cayman Brac besteht, liegen auf einer alten Unterwasserbergkette. An der Oberfläche ist das türkisblaue Wasser ruhig, aber nicht weit darunter, wenige Meter von der Küste entfernt, findet man spektakuläre Abgründe wie einen Unterwasser-Grand-Canyon – eines der besten Tauchreviere der Welt, mit erstaunlicher Unterwasservielfalt zwischen korallenverkrusteten Riffen und Felswänden. Der schönste Ort ist allerdings nördlich der Küste von Little Cayman der 1,8 km tiefe Korallengarten, schon seit Piratenzeiten unter dem Namen Bloody Bay Wall bekannt. Schnorchler haben an der Spitze des Hangs ein wunderschönes Revier; Taucher finden in der tiefer gelegenen Schlucht Scharen von Seefächern, Anemonen und tropischen Fischen.
Die 31 km2 große Little Cayman ist relativ ursprünglich. Die Anzahl der Leguane übertrifft bei Weitem die der 100 Inselbewohner, und eine Kolonie von 20.000 Rotfußtölpeln lebt im größten Vogelschutzgebiet der Karibik. Little Cayman ist u. a. berühmt für die Texanerin Gladys Wieard, eine Schülerin der Kochlegende Julia Child, die den Gästen in ihrem Strandrestaurant Pirate’s Point Resort in Bezug auf Essen und Tauchen (fast) jeden Wunsch erfüllt. Sie hat auch ein spezielles Tauchboot mit erfahrenen Lehrern.
Grand Cayman ist größer (aber trotzdem nur 35 x 13 km groß) und weltoffener. Obwohl der Tourismus hier weiter entwickelt ist, hält er sich trotzdem noch in erfreulich überschaubaren Grenzen. Attraktionen beinhalten über 100 Tauchspots und Stingray City, ein Ort, an dem Schwärme geselliger Meereskreaturen Ihnen aus der Hand fressen (der berühmte „Stachelrochen-Kuss“). Obwohl immerhin 25 Bootsminuten von der Küste entfernt, ist das kristallklare Wasser mit 1–4 m sehr flach und perfekt für Schnorchler und Taucher.
Der berühmte Strand von Grand Cayman, Seven Mile Beach auf der Westseite, ist von vornehmen Resorts umrahmt. Mit seinem ruhigen Wasser bietet er auch Nichtschwimmern optimale Bedingungen. Die luxuriöseste Unterbringung findet man im familienfreundlichen Ritz-Carlton Grand Cayman, wo Kinder von Jean-Michel Cousteaus Botschaftern etwas über den Schutz der Riffs lernen, während Eltern die Vorzüge des von Greg Norman designten Golfplatzes und des Wellnesszentrums La Prairie genießen. Im Blue von Eric Ripert, dem auch das Le Bernardin in Manhattan gehört (siehe → hier), werden frischer Gelbflossenthunfisch und Meeresfrüchte serviert. Kommen Sie im Januar, um ihn und andere berühmte Köche zu treffen, wenn Ripert hier das Cayman Cookout veranstaltet.
Wenn die Sonne untergeht, sollten Sie sich am Seven Mile Beach einfinden. Im Reef Grill gibt es in lockerer Atmosphäre frische, innovativ zubereitete Meeresfrüchte. Bei Soca- und Calypso-Musik ist die gemütliche Lounge der richtige Ort, um die Nacht aufzuheizen.
INFO: www.caymanislands.ky. PIRATE’S POINT: Tel. +1/345-948-1010; www.piratespointresort.com. Preise: € 370, all-inclusive; Tauchen extra. RITZ-CARLTON: Tel. +1/345-943-9000; www.ritzcarlton.com. Preise: ab € 222 (Nebensaison), ab € 422 (Hochsaison); Dinner-Menü im Blue € 81. REEF GRILL: Tel. +1/345-945-6360; www.reefgrill.com. Preise: Dinner € 37. REISEZEIT: Anf.Mai: Carnival Batabano; Dez.: Jazzfest.