Kaum ein Ort auf der Welt lässt in solchem Maß an mystische Einsamkeit denken wie der Nordpol, wo der Sommer keine Dunkelheit kennt und der Winter kein Licht. Noch vor einem Jahrhundert hatte noch kein Mensch je diesen Breitengrad – 90° Nord – betreten. Heute ist der Nordpol, der Generationen von Entdeckern fasziniert hat, ein Touristenziel geworden – allerdings ein sehr exklusives. Anders als der Südpol, ein von Ozeanen umgebener Kontinent, liegt der Nordpol auf von Ozeanen umgebenem Packeis. Und dieses Packeis könnte schmelzen – also sollten Sie sich mit dem Hinfahren beeilen!
Besteigen Sie einen der mit nuklearem Antrieb ausgerüsteten Eisbrecher, die von Spitzbergen oder von Murmansk, Russlands nördlichstem Hafen, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 20 Knoten durch das Arktische Meer navigieren. Die Passagiere erfreuen sich an Vorträgen der mitfahrenden Naturforscher und Unterwasserexperten und hoffen, vom Deck aus Eisbären, Walrosse und Polarvögel zu sichten. Aufblasbare Boote und Hubschrauber bieten die Chance, weiter in das Gebiet hineinzufahren.
Wenn das Schiff 90° Nord erreicht, sucht es einen geeigneten „Parkplatz“, lässt bei günstigen Eisbedingungen die Gangway herunter und entlässt die Passagiere zu einem Polspaziergang (oder einem Bad im Polarmeer für die ganz Harten). Der Champagner fließt, und man feiert die großen Namen, die einst nach so vielen Mühen diesen mystischen Ort erreichten.
Das Tor zu arktischen Abenteuern liegt 966 km südlich des Nordpols und 560 km nördlich des norwegischen Festlandes: die arktische Inselgruppe Spitzbergen, auch als Svalbard („kühle Küste“) bekannt, die nördlichste Landmasse Europas. Diese wilde Gegend ist voller riesiger, knarzender Eisberge, schneebedeckter Berge und tiefer Fjorde und gilt als artenreichstes Gebiet der Arktis. Bei Expeditionsfahrten können Sie im Kajak an Eisbergen, stattlichen Walrossen, Seehunden, Polarfüchsen und Rentieren vorbeifahren – und an Eisbären. Spitzbergen ist der beste Ort in der Arktis – oder sogar weltweit –, um sie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
Das komfortable Basecamp Trapper’s Hotel, mit 16 Zimmern und aus Treibholz, Schiefer und Fellen gebaut, liegt in Longyearbyen, der Haupt- und eigentlich auch einzigen Stadt auf der Insel Spitzbergen.
WO: Fahrten zum Nordpol starten in Murmansk, Russland, oder Spitzbergen, 2012 km nördl. von Oslo und 966 km südl. vom Nordpol. WIE: Das amerikanische Unternehmen Quark Expeditions bietet 14-tägige Expeditionen zum Nordpol an. Tel. +1/802-735-1536; www.quarkexpeditions.com. Preise: € 16.860, all-inclusive, mit allen Flügen nach Skandinavien und in die Arktis. Startet in Helsinki. Wann: Juni. Die Firma National Geographic/Lindblad Expeditions organisiert 11-Tage-Expeditionen nach Spitzbergen. Tel. +1/212-765-7740; www.expeditions.com. Preise: € 6105, all-inclusive. Startet in Belgien. Wann: Juni–Juli. BASECAMP TRAPPER’S HOTEL: Tel. +47/79-02-4600; www.basecampexplorer.com. Preise: ab € 185 (Nebensaison), € 300 (Hochsaison). REISEZEIT: Juni–Aug.: 24 Stunden Tageslicht; Jan.: Polar Jazz auf Spitzbergen, das nördlichste Jazzfestival der Welt.