Fès (oder Fez) ist die älteste Königsstadt Marokkos und das intellektuelle, kulturelle und religiöse Zentrum des Landes. Besonders bekannt ist ihre große ummauerte Medina Fès el-Bali. In ihren 9500 Straßen und geschätzten 280 km an Gässchen drängen sich alle Arten von Werkstätten, Märkten und Restaurants. Fès el-Bali ist ein berauschender Angriff auf Augen, Ohren und Nase – mit Färbergruben, Gerbereien, Metzgern, gekachelten Springbrunnen, Moscheen, Palästen, Gewürzmärkten, Koranschulen und Heerscharen hartnäckiger Teppichhändler. Abgesehen von der Elektrizität scheint alles in Fès el-Bali aus einem anderen Jahrhundert zu stammen. Die Koranschule Medersa Bou Inania (um 1350) ist ein Meisterstück mit einem Innenhof voller komplizierter geometrischer Muster, aufwendiger Holzschnitzereien und Stuckarbeiten. Die alte Karawanserei Fondouk el-Nejjarine (14. Jh.) diente wandernden Holzschnitzern als Quartier, die kunstvolle Friese hinterließen (heute ist sie ein Museum für Holzkunst). Herzstück der Medina ist die 857 gestiftete Kairaouine-Moschee, die 20.000 Gläubigen Platz bietet.

Fès el-Bali ist eine der größten und besterhaltenen Altstädte der arabisch-muslimischen Welt.
Nur wenige Schritte entfernt wartet das hervorragende kleine Gästehaus Dar Seffarine mit herrlicher Fliesenkunst, einem von Säulen umgebenen Atrium, zauberhaften Zimmern und herzlicher Gastfreundschaft auf. Typisches Ambiente in großem Stil finden Sie im Sofitel Fès Palais Jamaï, einem ehemaligen Palast von 1879 mit 140 Zimmern, üppigen Gärten und opulentem Fliesendekor. Das wunderbar restaurierte Hotel La Maison Bleue zeichnet sich vor allem durch sein Restaurant aus. Nehmen Sie am Brunnen im Innenhof einen Cocktail, bevor Sie in einem Salon bei Kerzenlicht knusprige Tauben-Pastilla, eine örtliche Spezialität, genießen.
Die Darbietungen des 7-tägigen Fès Festival of World Sacred Music Anfang Juni reichen von Berbermusik über tanzende Derwische aus dem türkischen Konya und Gospelchöre aus Harlem bis hin zu gregorianischen Gesängen und alten jüdisch-spanischen Schlafliedern. Manche der musikalischen Events finden in den 60 km westlich von Fès gelegenen Überresten von Volubilis statt – der größten und besterhaltenen römischen Ruine Nordafrikas. Die Stadt erlebte im 1. Jh. n. Chr. ihre Blütezeit, als Römer und Berber sich hier zum Handeln trafen. Spazieren Sie durch die antiken Straßen und bewundern Sie den großen Triumphbogen und das Forum, die bescheidenen Wohnstätten sowie Dutzende herrlicher, gut erhaltener Mosaike.
WO: 249 km östl. von Casablanca. DAR SEFFARINE: Tel. +212/671-11-35-28; www.darseffarine.com. Preise: ab € 67. FÈS PALAIS JAMAI: Tel. +212/535-63-43-31; www.sofitel.com. Preise: ab € 166. LA MAISON BLEUE: Tel. +212/535-636-052; www.maisonbleue.com. Preise: ab € 166; Dinner € 48. WIE: Das amerikanische Unternehmen Morocco Tours bietet 10-tägige Reisen zum Festival. www.fesmusicfestival.com. Preise: ab € 1400 ohne Verpflegung und Konzertkarten. Startet in Casablanca. Wann: Juni. REISEZEIT: Sept.–Nov. und Apr.–Juni: bestes Wetter; Anf. Juni: Fes Festival of World Sacred Music; Ende Okt.: Festival de l’Art Culinaire.

