„Es ist zauberhaft, fantastisch, einfach unglaublich“, schrieb eine hingerissene Agatha Christie über Palmyra, das sie besuchte, während sie an der Autobiografie Come, Tell Me How You Live arbeitete. Palmyra (Stadt der Palmen) wurde bereits um 1900 v. Chr. unter dem Namen Tadmo gegründet. Jahrhunderte später etablierte sich die Stadt als bedeutende Oase an der legendären Seidenstraße und war ein wichtiger Knotenpunkt zwischen dem feudalen China und dem Kreuzfahrerreich. Palmyra erhob bei den Karawanen hohe Zölle und gelangte dadurch zu großem Reichtum, was der Stadt auch zu dem Beinamen „Braut der Wüste“ verhalf.
Bis heute haben sich die unvergleichlichen Ruinen aus dem 2. Jh. erhalten, als Palmyra zum Römischen Reich gehörte und im Zenit seiner Macht stand: zarte, elegante Bögen und Säulen aus rosenfarbenem Stein auf einer Fläche von mehr als 40 ha. Zu dieser Zeit hatte Palmyra etwa 200.000 Einwohner, und die Stadt war so wohlhabend, dass sich ihre prächtigen Bauten mit Rom selbst messen konnten. Im 7. Jh. setzte ihr Niedergang ein: 634 wurde die Stadt von den Moslems geschleift, 1089 durch ein Erdbeben endgültig zerstört.
Erst 1924 begannen die ersten Ausgrabungen in Palmyra, freigelegt wurden neben vielen anderen Ruinen der gewaltige Tempel des Bel aus dem Jahr 32 und ein Amphitheater. Beides wurde teilweise rekonstruiert. Auch entdeckte man ein ungewöhnliches Ensemble aus mehr als 150 Grabtürmen, die den Toten als letzte Ruhestätte dienten. Eine wundervolle Aussicht über das ganze Gelände gewährt in der Abendsonne die ganz in der Nähe auf einer Anhöhe gelegene arabische Zitadelle Qasr Ibn Ma’an aus dem 17. Jh.
Die Römer gaben der alten Oasenstadt den Namen Palmyra, „Stadt der Palmen“.
WO: 217 km nordöstl. von Damaskus. WIE: Das amerikanische Unternehmen Travcoa bietet eine 9-tägige „Essence of Syria“-Tour an, Palmyra inklusive. Tel. +1/310-649-7104; www.travcoa.com. Preise: ab € 3174, all-inclusive. Startet in Damaskus. Wann: Okt. REISEZEIT: Okt.–Jan.: bestes Wetter; 1. Woche im Mai: Palmyra Music Festival.