Arles, die Seele der Provence, ist eine Stadt der antiken Bauten, der grünen Plätze und der Kunstfestivals, mit einem gut erhaltenen römischen Amphitheater, in dem blutige und unblutige Stierkämpfe stattfanden. Aber Arles ist vielleicht am bekanntesten als Ort der Verzweiflung Vincent van Goghs: Hier malte er allein 1888 mehr als 200 Bilder, darunter die Sonnenblumen – und hier schnitt er sich bekanntermaßen ein Ohr ab.
Der mit Cafés vollbesetzte Place du Forum (von Julius Caesar geplant) ist perfekt für einen café au lait oder apéritif; hier entstand auch van Goghs berühmte Caféterrasse am Abend. Direkt am Platz ist das auffällige Grand Hôtel Nord Pinus, das an die Zeit erinnert, als Picasso, Hemingway und Édith Piaf hier wohnten. Das schrullige Hotel ist beliebt bei den Toreros, die Stierkämpfe in Les Arènes bestreiten, wo einst die Gladiatoren kämpften.
Das elegante Hôtel Jules César in einem Konvent aus dem 17. Jh., das wie ein römischer Palast aufgemacht ist, punktet mit einem der besten Restaurants in Arles und mit seiner Nähe zum populären Samstagsmarkt. Das kreative Restaurant L’Atelier wird überwacht von Chefkoch Jean-Luc Rabanel, der mit La Chassagnette, 13 km von Arles entfernt in der Camargue (siehe → hier) bekannt wurde.
Van Gogh ging nach seinem turbulenten Jahr in Arles freiwillig in die Nervenheilanstalt in St-Rémy-de-Provence, heute für Besucher geöffnet. St-Rémy ist ein hübsches Marktstädtchen im Hügelvorland der Alpilles (der „kleinen Alpen“) – schroffe Felsen, umgeben von Hügeln und Dörfern, voller Pinien, Zypressen und Olivenbäume. Auf einem zerklüfteten Plateau liegt das mittelalterliche Dorf Les Baux (benannt nach dem hier gefundenen Mineral Bauxit) mit spektakulärer Fernsicht. Hier ist auch das legendäre Restaurant/Hotel L’Ousteau de Beaumanière, das in einem umgebauten Bauernhaus des 14. Jh. außerordentliche Küche serviert. In der Nähe liegt das charmante La Riboto de Taven, ein Landschlösschen von 1835, wo einige Zimmer direkt in die Felsen gebaut sind. Chefkoch Jean-Pierre Novi kreiert perfekte provenzalische Hausmannskost, serviert in einem einladenden, mit antiken Möbeln bestückten Raum.
WO: 32 km südl. von Avignon. GRAND HÔTEL NORD PINUS: Tel. +33/4-90-934444; www.nord-pinus.com. Preise: ab € 159. HÔTEL JULES CÉSAR: Tel. +33/4-90-525252; www.hotel-julescesar.fr. Preise: ab € 170, Dinner € 52. L’ATELIER: Tel. +33/4-90-910769; www.rabanel.com. Preise: Dinner € 55. L’OUSTAU DE BAUMANIÈRE: +33/4-90-543307; www.oustaudebaumaniere.com. Preise: ab € 200 (Nebensaison), ab € 300 (Hochsaison); Dinner € 96. LA RIBOTO DE TAVEN: Tel. +33/4-90-543423; www.riboto-de-taven.fr. Preise: ab € 185; Festpreis-Dinner € 60. Wann: Nov.–März: geschlossen. REISEZEIT: Apr.–Sept.: Stierkampfsaison; Juni–Aug.: Fotoausstellung; Mitte Juli: Weltmusikfestival; Ende Aug.: Römische Nächte.