Der Königsweg ist eine 5000 Jahre alte Reiseroute, die schon im Alten Testament erwähnt wird. Die unterschiedlichsten Reisenden haben den über 300 km langen Weg schon genutzt: Israeliten auf dem Weg ins Gelobte Land, Muslime auf dem Haddsch, Kreuzfahrer während ihrer Feldzüge im Nahen Osten. Heute schlängelt er sich als gepflasterte Straße von der Hauptstadt Amman bis nach Aqaba (siehe → hier) durch enge Schluchten, vorbei an fruchtbarem Ackerland und durch rote Felswüstenlandschaften.
Gleich zu Beginn führt die Straße an Madaba vorbei, wo man die älteste bekannte Landkarte der Welt besichtigen kann. Diese Karte des Heiligen Landes wurde als Mosaik in den Boden eingelassen und liegt heute in der griechisch-orthodoxen Basilika St. Georg, die man im 19. Jh. dort erbaute. Vom Gipfel des nur 13 km entfernten Berges Nebo aus soll Gott Moses einen Blick auf das Gelobte Land gewährt haben, das er nie erreichen würde. An einem klaren Tag kann man von hier aus das Tote Meer, das Westjordanland, Bethlehem und Jerusalem sehen.
Nächste Station ist Kerak, wo sich die größte Kreuzfahrerfestung der Levante außerhalb Syriens erhalten hat (Krak des Chevaliers, siehe → hier). Der gewaltige Bau im romanischen Stil wurde 1142 von Paganus dem Mundschenk im Auftrag König Balduins II. von Jerusalem errichtet und thront noch heute über der modernen Stadt.
Im Zentrum der Mosaikkarte von Madaba liegt das alte Jerusalem.
Das über 320 km2 große Dana-Biosphärenreservat ist das größte und wichtigste Naturschutzgebiet Jordaniens und zugleich ein archäologisches Juwel. Abseits in einem tiefen Tal gelegen, erstreckt es sich von bis zu 1500 m hohen Gipfeln bis ins Wadi Araba, das fast 50 m unter dem Meeresspiegel liegt. Dort hat sich ein einzigartiges und vielfältiges Ökosystem erhalten, zu dem über 800 Pflanzen- und über 650 Tierarten zählen, darunter auch etliche seltene Arten wie die Sandkatze, der Rotfuchs oder der Syrische Wolf. Im Reservat siedelt auch der gastfreundliche Stamm der Ata’ta, der in dieser Region seit 4000 v. Chr. beheimatet ist. Wanderer können auf dem Weg durch zerklüftete Canyons und oasengleiche Wadis etliche Ruinenstätten besuchen, von denen manche über 12.000 Jahre alt sind.
In puncto Unterkunft bietet sich das Zelten unter dem sternenklaren Wüstenhimmel oder eines der schlichten Gästehäuser an. Die romantischste Option dürfte die Feynan Ecolodge sein: Ultimativer Komfort mitten in der Wüste; die 26 Gästezimmer werden mit Solarstrom versorgt, nachts spenden Kerzen Licht. Besonders schön sind die lauschigen Innenhöfe mit ihren gemütlichen Hängematten. Von hier aus können Sie zudem unter Führung der ortskundigen Beduinen das Naturreservat erkunden. Die 3–5-tägige Wanderung bis zur 56 km entfernten Felsenstadt Petra (siehe → hier) sollten Sie im Voraus buchen.
WO: Madaba liegt 32 km südl. von Amman. WIE: Das amerikanische Unternehmen R. Crusoe & Son bietet 10-tägige „All Roads Lead to Jordan“-Touren an, Königsweg inklusive. Tel. +1/312-980-8000; www.rcrusoe.com. Preise: ab € 2948, all-inclusive. Startet in Amman. DANA-BIOSPHÄRENRESERVAT: www.rscn.org.jo/rscn. FEYNAN ECOLODGE: Tel. +962/6-464-5580; www.feynan.com. Preise: ab € 90. REISEZEIT: Okt.–März: bestes Wetter.