Berühmt ist Bolivien vor allem wegen der himmelhohen Andengipfel und der am höchsten gelegenen Hauptstadt der Welt. Zwei Drittel des Landes sind jedoch von tropischem Regenwald bedeckt, und eines der schönsten Dschungelschutzgebiete des Amazonas ist der Nationalpark Madidi. Das Tor zu dieser fast 20.000 km2 großen grünen Wildnis ist das Städtchen Rurrenabaque, etwa 1 Flugstunde von La Paz entfernt.
Durch den Park schlängelt sich der Rio Beni, der sich schließlich mit den anderen Nebenflüssen vereinigt, die in den mächtigen Amazonas münden. An seinen Ufern kann man Jaguare und Brüllaffen beobachten, während Amazonasdelfine um die kleinen Ausflugsboote herumtollen. Innerhalb der relativ engen Grenzen des Parks leben nahezu 10 % aller weltweit bekannten Arten. Boliviens Regenwälder werden von Touristen kaum besucht, obwohl sie die bekannteren Dschungelreservate wie die in Brasilien (siehe → hier) in vielerlei Hinsicht ausstechen. Im gesamten Naturpark siedeln auch Indianer im Einklang mit ihren jahrtausendealten Traditionen; auf die Jagd geht man meist noch mit Pfeil und Bogen.
Die schönste Unterkunft in diesem Paradies ist die Chalalán Ecolodge, eine der ältesten und bekanntesten des Landes. Geführt wird sie von Quechua-Tacana-Indianern, zu erreichen ist sie mit dem motorisierten Einbaum von Rurrenabaque aus. Auf 14 sorgfältig markierten Wanderwegen rund um die Anlage kann man die Natur auf eigene Faust oder mit einem Guide erkunden. In der Dämmerung können Sie in Ihrer Hängematte schaukeln und sich von der Klangkulisse des Regenwaldes einhüllen lassen.
WO: Rurrenabaque liegt 410 km nördl. von La Paz. CHALALÁN ECOLODGE: Tel. +591/2-231-1451; www.chalalan.com. Preise: 4 Tage € 260 pro Person, all-inclusive. WIE: America Tours bietet 4- oder 5-tägige Touren nach Madidi. Startet in La Paz. Tel. +591/2-237-4204; www.america-ecotours.com. REISEZEIT: Apr.–Okt.: Trockenzeit.

