South Beach verkörpert jene Mischung aus Mode, Prominenz, Design und hipper Strandkultur, die den amerikanischen Traum definiert. Zu dessen Wiedergeburt hat sicher die Lage von Miami zwischen Europa, New York, L. A. und Südamerika beigetragen, aber auch die Architekten, die Ende der 1920er- bis zu Beginn der 1940er-Jahre eine Kulisse erbaut haben, die so schön wie die braun gebrannten und herausgeputzten Bewohner der Stadt ist.
Auf nur 2,5 km2 stehen etwa 800 pastellfarbene Gebäude im Stil von Art déco, Moderne und mediterraner Nostalgie, die man mit einer Führung der Miami Design Preservation League (MDLP) besichtigen kann. Gehen Sie danach ins 24 Stunden geöffnete News Café, einer der besten Orte, um Leute zu beobachten.
In den 1940er-Jahren wurde Miami Beach erstmals zur Spielwiese des Glamours, und 50 Jahre später erneut – was bis heute anhält. Auch wenn sich heute das Epizentrum der Coolness so schnell ändert wie das Wetter, bleiben einige Hotels angesagt. Das Luxushotel Tides South Beach am Ozean ist ein Art-déco-Juwel von 1936, das seit seiner Renovierung 2007 wieder als „Diva des Ocean Drive“ gilt. In seinem Restaurant La Marea lassen sich Umgebung und Küche perfekt genießen. Etwa 1,5 km nördlich davon liegt das Raleigh Hotel von 1940. Sein beliebter Art-déco-Pool entstand für die hier gedrehten Esther-Williams-Filme. Das Delano mit 5 Restaurants und einem schicken Pool zieht die Hautevolee von Miami an, seit Hotelier Ian Schrager und Designer Philippe Starck es 1995 aufwendig renovierten. Im wunderschön erneuerten Setai trifft Art déco auf Asien; die Replik des Dempsey Vanderbilt Hotels aus den 1930ern mit dem neuen, 40-stöckigen Turm präsentiert sich als Zen-inspirierter Ort. Die Preise sind hoch, das Angebot ist luxuriös. Das unauffällige Winter Haven Hotel ist ein restaurierter Klassiker von 1939 am ruhigeren Ende des Ocean Drive; viele seiner 71 Zimmer haben Meerblick.
Das Miami-Beach-Hotel par excellence steht nördlich von South Beach: das Fontainebleau, ein Neorokokoklassiker von 1954 des Architekten Morris Lapidus. Das Lieblingshotel großer 1950er-Jahre-Hollywoodstars und -regisseure (Kulisse für Goldfinger, Al Pacinos Scarface und Jerry Lewis’ Hallo, Page!) lockt zahlreiche Besucher an – wegen seiner Vegas-ähnlichen Vergangenheit, seiner neuen Designtürme, des verglasten Spas und des topmodernen Fitnessbereichs. Alle Hotels sind während der alljährlichen Art Basel Miami Beach ausgebucht. Seit 2002 (das Schweizer Gegenstück findet seit 1969 statt; siehe → hier) präsentieren die Topgalerien der Welt auf der 4-tägigen Kunstmesse ihre Künstler; im gesamten Art-déco-Viertel findet dann ein Kulturprogramm statt.
MIAMI DESIGN PRESERVATION LEAGUE: Tel. +1/305-531-3484; www.mdpl.org. Preise: Touren € 22. NEWS CAFÉ: Tel. +1/305-538-6397; www.newscafe.com. Preise: Dinner € 20. THE TIDES: Tel. +1/305-604-5070; www.tidessouthbeach.com. Preise: ab € 233 (Nebensaison), ab € 441 (Hochsaison); Dinner im La Marea € 33. RALEIGH: Tel. +1/305-534-6300; www.raleighhotel.com. Preise: ab € 120 (Nebensaison), ab € 293 (Hochsaison). DELANO: Tel. +1/305-672-2000; www.delano-hotel.com. Preise: ab € 322 (Nebensaison), ab € 559 (Hochsaison). SETAI: Tel. +1/305-520-6000; www.setai.com. Preise: ab € 515 (Nebensaison), ab € 1111 (Hochsaison). WINTER HAVEN HOTEL: Tel. +1/305-531-5571; www.winterhavenhotelsobe.com. Preise: ab € 96 (Nebensaison), ab € 222 (Hochsaison). FONTAINEBLEAU Tel. +1/305-538-2000; www.fontainebleau.com. Preise: ab € 185 (Nebensaison), ab € 319 (Hochsaison). REISEZEIT: Nov.–März: bestes Wetter; 3 Tage Mitte Jan.: Art-déco-Wochenende; Anf. Dez.: Art Basel Miami Beach.