Chiang Mai ist Thailands zweitgrößte Stadt und inoffizielle Hauptstadt des thailändischen Nordens. Die angenehm temperierte Stadt, auch „Rose des Nordens“ genannt, war einst schläfriges Zentrum eines ländlichen Hinterlands und Tor zu den entfernteren Bergvölkern. Heute ist es eine richtige Stadt. Exzellente Boutique-Hotels entstehen; es gibt einige der besten Märkte Südostasiens und leckeres Straßenessen. Rechnen Sie noch die faszinierende Altstadt dazu – mit alten Stadtmauern, Wassergraben und schönen wats (buddhistischen Tempeln, der älteste aus dem späten 13. Jh.) –, und Sie haben viele Gründe, den 1-stündigen Flug oder die 12-stündige Nachtfahrt mit dem Zug aus Bangkok auf sich zu nehmen.
Neue Hotels haben einen unverwechselbaren Charakter, wie das elegante Ping Nakara, eine 100 Jahre alte koloniale Schönheit mit nur 19 Zimmern. Im U Chiang Mai trifft Kolonialstil auf Zen-Ästhetik des 21. Jh. Seine Lounge liegt in der ehemaligen Gouverneursresidenz aus dem 19. Jh. Von hier aus geht man nur 5 Minuten zum größten Spaß der Stadt, dem Sonntagnacht-Markt an der Ratchadamneon Road (Walking Street).
In Chiang Mai verkaufen die Einheimischen auf den Märkten der Walking Street Kunsthandwerk.
Der „normale“ Nachtmarkt startet jeden Tag gegen 18 Uhr, ist aber mehr ein Vorspiel für die Samstags- und Sonntagsmärkte der Walking Street, bei denen die Tempel an der Straße gigantische Open-Air-Küchen werden. Es kommen genauso viele Einheimische wie Touristen, und alle essen z. B. laab gai (scharfen Hühnersalat) oder som tam (grünen Papayasalat) mit direkt aus der Nuss geschlürfter Kokosmilch. Wer die hiesigen Aromen liebt, sollte einen lehrreichen Tag an der Thai Cookery School verbringen, die seit 1993 Kurse anbietet.
Abgesehen von der leckeren Thai-Küche sind die Walking-Street-Märkte ein toller Ort zum Shoppen, denn die Bergvölker bringen ihre Produkte hierher. Billige Kopien aus China schleichen sich ein, suchen Sie also nach dem Echten. Werkstätten in der Stadt produzieren Silber, Celadon-Töpferwaren, im Siebdruck bedruckte Seide und gewebte Stoffe; neuere Designateliers schaffen ihre eigene Szene, mischen Traditionelles mit Modernen und Thailändisches mit ausländischen Formen.
Jenseits vom belebten Chiang Mai im nahen Mae-Rim-Tal liegt das unvergleichliche Four Seasons Resort. Das prachtvoll angelegte, 8 ha große Resort beinhaltet Bautraditionen aus den Nachbarländern Myanmar, Laos und China und erinnert an ein nordthailändisches Dorf, komplett mit Wasserbüffeln, die beim Pflügen der hoteleigenen Reisfelder helfen. Fahren Sie auf einem Bambusfloß einen ruhigen Fluss hinunter oder mit dem Mountainbike durch üppige Wälder zu versteckten Wasserfällen. Danach lockt im Spa eine aromatische Massage mit Ingwer- und Zitronengrasölen.
WO: 644 km nördl. von Bangkok. PING NAKARA: Tel. +66/53-252-999; www.pingnakara.com. Preise: ab € 122 (Nebensaison), ab € 178 (Hochsaison). U CHIANG MAI: Tel. +66/53-327-000; www.uhotelsresorts.com. Preise: ab € 90. THAI COOKERY SCHOOL: Tel. +66/53-206-388; www.thaicookeryschool.com. FOUR SEASONS CHIANG MAI: Tel. +66/53-298-181; www.fourseasons.com/chiangmai. Preise: ab € 444 (Nebensaison), ab € 593 (Hochsaison). REISEZEIT: Nov.–März: kühles, trockenes Wetter; Sa., So.: Walking-Street-Nachtmarkt; Feb.: Chiang Mai Flower Festival; Apr.: Songkran Water Festival.