Die dem Schutzheiligen von Wales geweihte Kathedrale ist die größte des Landes – und wirkt damit in dem winzigen Örtchen St. Davids mit weniger als 2000 Einwohnern merkwürdig überdimensioniert. Im Gegensatz zu vielen anderen Kathedralen dominiert St. Davids jedoch ihre Umgebung nicht, sondern liegt versteckt in einem Tal, was auf die Zeiten zurückgeht, in denen sie vor dem Zugriff plündernder Wikinger und Piraten geschützt werden musste. Der Aussichtspunkt, von dem aus die Kathedrale sichtbar ist, liegt nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum mit seinen Geschäften entfernt; von dort führt eine lange Treppe hinunter zu ihrer Eingangspforte.
Der hl. David wurde um 500 in dieser Küstenregion geboren und kehrte später zurück, um hier eine Klostergemeinschaft zu gründen, die es zu großer Bedeutung brachte. An derselben Stelle wurde im 12. Jh. mit dem Bau der Kathedrale begonnen. Flankiert wurde sie einst von einem prächtigen Bischofspalast, von dem heute nur Ruinen erhalten sind. Die Grabstätte des hl. David macht die Kirche zum heiligsten Ort von Wales, und auch heute noch strömen die Besucher hierher wie einst im Mittelalter.
Für das leibliche Wohl heutiger Pilger ist im Cwtch, dem besten Restaurant der Stadt, bestens gesorgt. Das Haus hat seinen Namen vom walisischen Wort für „Umarmung“ und lockt seine Gäste mit erstklassiger Küche.
Das Städtchen St. Davids ist eine von vielen Siedlungen innerhalb des Pembrokeshire Coast National Parks, der einen mehr als 400 km langen Küstenabschnitt umfasst. Zerklüftete Klippen, Felssäulen, Blowholes, schmale Meeresarme und enge Buchten prägen den Park ebenso wie das Hinterland mit seinen sanften Hügeln, den beschaulichen Wasserläufen des Ästuars Daugleddau und den Felsspitzen der Preseli Mountains. Von Letzteren sollen einige der Menhire stammen, die für den Bau von Stonehenge verwendet wurden (siehe → hier). Mächtige Wellen und Sandstrände locken Surfer und Familien an, Wanderer schätzen das ausgedehnte Wegenetz hoch auf den Klippen und entlang der Küste mit ihren Wildblumen und Seevögeln.
Im kleinen Weiler Molleston nicht weit von Narberth befindet sich mit dem Grove eines der besten Hotels der Region. Der Landsitz aus dem 18. Jh. wurde liebevoll restauriert und bietet neben 12 Zimmern und einer entspannten Atmosphäre ein modernes Restaurant und einen herrlichen, von den Besitzern leidenschaftlich gehegten Garten.
WO: 356 km westl. von London. INFO: www.visitpembrokeshire.com. CWTCH: Tel. +44/1437-720-491; www.cwtchrestaurant.co.uk. Preise: Dinner € 33. THE GROVE: Tel. +44/1834-860-915; www.thegrove-narberth.co.uk. Preise: ab € 180 (Nebensaison), ab € 220 (Hochsaison); Dinner € 48. REISEZEIT: 1. März: St. David’s Day; Ende Mai–Juni: St. Davids Cathedral Festival (klass. Musik); Mitte Aug.: Pembrokeshire County Show.