Stellen Sie sich auf dem Boulevard Anspach vor den Leonidas-Laden – eine von 22 Brüsseler Filialen des führenden belgischen Herstellers –, und Sie könnten denken, es gäbe dort Fast Food statt Luxusschokolade. Aber die Leute stehen hier für pralines an: In einer kleinen, vergoldeten Schatzkiste namens ballotin verpackt, sind die Pralinen bei Touristen das beliebteste Souvenir. Belgische Schokolade, einst ein Privileg der Reichen, ist heute bei den Massen beliebt.
Die hohe Qualität der belgischen Schokolade hat sowohl mit den verwendeten Rohstoffen als auch mit der Herstellungsmethode zu tun. Sie hat einen hohen Kakaoanteil, viel Kakaobutter und wird lange und intensiv gerührt. Eine detailliertere Erklärung dafür, warum die Schokolade so wundervoll ist, bekommen Sie im Musée du Cacao et du Chocolat in der Nähe des Grand Place.
Angeblich wurde die Praline 1912 in Brüssel erfunden: von Jean Neuhaus, der seine Pralinen in den Galeries Royales St-Hubert verkaufte, der eleganten Einkaufspassage aus dem 19. Jh. dicht am Grand Place. Neuhaus ist heute eine weitere führende Marke für belgische Schokoladenprodukte der Luxusklasse; die dritte im Bunde ist Godiva von 1926.
Godiva, Leonidas und Neuhaus verkaufen fantastische Schokoladen, aber wenn Sie kleinere Marken ausprobieren möchten, kosten Sie die handgemachten Schokoladen der Manufaktur Mary, 1919 eröffnet und sogar Hoflieferant. Im eleganten Shop – passenderweise in der Rue Royale – sieht es aus wie bei einem Juwelier; die Süßigkeiten (darunter 70 Pralinensorten) werden wie Kostbarkeiten präsentiert. Der ehrwürdige chocolatier-pâtissier Wittamer am Place du Grand Sablon ist ebenfalls Hoflieferant und produziert seit 1910 außer exquisiten Pralinen ebensolche Torten. Gegenüber liegt der neuere Laden von Pierre Marcolini, der die Sorten, Formen und Verpackungen seiner Pralinen ganz frisch und unkonventionell gestaltet.
MUSÉE DU CACAO ET DU CHOCOLAT: Tel. +32/2-514-2048; www.mucc.be. MARY: Tel. +32/2-217-4500; www.marychoc.com. WITTAMER: Tel. +32/2-512-3742; www.wittamer.com. PIERRE MARCOLINI: Tel. +32/2-214-1206; www.marcolini.be.