Die moderne Hafenstadt Recife und das benachbarte Kolonialstädtchen Olinda sind die Wiege einiger der faszinierendsten Tanz- und Musikstile Brasiliens. Am besten kann man sie auf einem der vielen Festivals erleben, die das ganze Jahr über hier stattfinden. In Recife ist bis heute das niederländische Erbe der Kolonialzeit spürbar. Die Stadt ist der kulturelle und gastronomische Knotenpunkt von Brasiliens Nordosten. Am palmengesäumten Boa Viagem, dem etwa 6 km langen Stadtstrand, liegen einige der besten Restaurants der Stadt. Genießen Sie im Bargaço fangfrischen Fisch, während Sie den Blick über das Wasser schweifen lassen. Nach Einbruch der Dunkelheit finden am Strand viele Konzerte statt, ebenso wie in Recife Antigo, einem historischen Stadtteil mit engen Gassen und vielen Läden, Bars, Nachtclubs und Restaurants, die sich in den alten Häusern eingerichtet haben.
Besuchen Sie auch die Oficina Cerâmica von Francisco Brennand außerhalb des Stadtzentrums. In dieser Mischung aus Werkstatt und Museum kann man die bezaubernden Produkte von Brasiliens bekanntestem Keramikkünstler bewundern.
Nur 10 Minuten entfernt liegt das Städtchen Olinda, eine friedliche und nostalgische Künstlerenklave. Das barocke Architekturensemble sorgt dafür, dass Olinda als eine der schönsten Kolonialstädte Brasiliens gilt. Die aus dem Jahr 1537 stammende Igreja da Sé bietet einen hervorragenden Ausblick; das Kronjuwel der Stadt ist aber das Kloster Mosteiro de São Bento. Der über 14 m hohe Hauptaltar der Klosterkirche ist komplett mit Blattgold verkleidet. In den Wohnhäusern entlang der Rua do Amparo haben heute viele Künstler und Kunsthandwerker ihre Ateliers. Dort liegt auch die Pousada do Amparo in 2 sorgfältig restaurierten Gebäuden aus der Kolonialzeit. Zum Hotel gehört auch ein zauberhafter Garten mit Blick über die Stadt und das hauseigene Restaurant Flor de Coco.
Die Karnevalsfeste in Recife und Olinda zählen zu den ausschweifendsten und längsten im Land. Es ist die beste Gelegenheit, die regionalen Musik- und Tanzstile zu bestaunen, die europäische, afrikanische und indigene Strömungen in sich vereinen. Dazu gehören der forró mit seiner Instrumentierung aus Akkordeon, Triangel und einer zazumba genannten Trommel oder der temporeiche, von Blechbläsern gespielte frevo. Die schön kostümierten maracatu nação-Gruppen gehen auf eine alte Tradition der Sklaven des 18. Jh. zurück. Der Karneval ist weniger kommerziell als der in Rio de Janeiro; Menschen jeder Herkunft und Hautfarbe füllen die Straßen, um gemeinsam zu feiern. Viele schließen sich den Paraden der bonecos an, riesigen Stabpuppen aus Pappmaschee, und tanzen zu den Rhythmen der afrobrasilianischen afoxé und der brasilianischen Samba.
Wenn Sie nach dem Karneval ein wenig Erholung brauchen, besuchen Sie das etwa 1 Stunde südlich gelegene ehemalige Fischerdorf Porto de Galinhas, berühmt für seine weißen Sandstrände. In der charmanten Fußgängerzone finden Sie viele Geschäfte und gute Restaurants wie das Beijupira. Lassen Sie sich nicht von der etwas flippigen Atmosphäre täuschen: Die Küche meint es durchaus ernst, Gerichte wie camarulu – Shrimps, glasiert mit Zuckerrohrkaramell an einer Soße aus Passionsfrüchten – sind der Beweis dafür. Zum Übernachten bieten sich die beiden Gästehäuser am Strand an: das Tabapitanga oder das etwas kostengünstigere Tabajuba. Die Zimmer beider Häuser sind geräumig und farbenfroh, die Atmosphäre ist freundlich und entspannt.
WO: 1874 km nordöstl. von Rio. RESTAURANTE BARGAÇO: Tel. +55/81-3465-1847; www.restaurantebargaco.com.br. Preise: Dinner € 30. Oficina CERÂMICA: www.brennand.com.br. POUSADA DO AMPARO: Tel. +55/81-3439-1749; Preise: ab € 93 (Nebensaison), ab € 144 (Hochsaison). BEIJUPIRA: Tel. +55/81-3552-2354; www.beijupira.com.br. Preise: Dinner € 26. TABAPITANGA und TABAJUBA: Tel. +55/81-3352-1037; www.tabapitanga.com.br und www.tabajuba.com. Preise: ab € 63 (Nebensaison), ab € 100 (Hochsaison). REISEZEIT: Sept.–Apr.: wenigster Niederschlag; Feb. oder März: Karneval; Ende Okt.–Nov.: Recifolia, ein Karneval in Recife; Ende Nov.–Anf. Dez.: Arte em Toda Parte, Kunstfestival in Olinda.