In den letzten Jahren entwickelte sich das Emirat Katar zum etwas kleineren, aber sicher nicht weniger umtriebigen Konkurrenten des Nachbarn Dubai (siehe → hier). Katars Scheich Hamad bin Chalifa al-Thani bemüht sich nun darum, sein Heimatland zum Touristenziel zu machen – zum kulturellen Zentrum der arabischen Welt, das auch noch in voller Blüte stehen wird, wenn die Erdölvorräte zur Neige gehen.
Architekt I. M. Pei beschäftigte sich für seine Formensprache intensiv mit islamischer Geschichte und Kultur.
Katars größte Errungenschaft auf dem Weg dahin dürfte das vom legendären Architekten I. M. Pei gestaltete Museum für Islamische Kunst sein. Der Komplex liegt auf einer kleinen künstlichen Insel vor der Küstenpromenade der Hauptstadt Doha. Pei sagte, er habe seine Inspiration für den weißen kubistischen Bau aus allen Epochen der islamischen Architektur bezogen, angefangen bei einer ägyptischen Moschee aus dem 9. Jh. bis zur legendären spanischen Alhambra (siehe → hier). Die hohen Ausstellungsräume füllte Katars Königsfamilie mit der größten Sammlung islamischer Kunst weltweit: Mittlerweile sind es mehr als 700 Exponate aus allen Epochen, darunter Kalligrafien, seidene Wandteppiche, osmanische Schwerter, opulente Textilien und Fayencen verschiedenster Provenienz.
Wie die meisten anderen Attraktionen Katars ist auch das Islamische Museum eine moderne Einrichtung, die ganz der Präsentation von islamischer Geschichte und Tradition dienen soll. An der Corniche baute man im Palmenpark Rumeila das komplette Handwerkerviertel eines typischen Dorfes nach: Hier arbeiten Vertreter aller alten Handwerkskünste, vom Weber über den Goldschmied bis hin zum Schiffsbauer. Auch gibt es den jahrhundertealten Basar Souq Waqif, der auch noch nach einer Rundumsanierung unglaublich authentisch wirkt. Auf einem Falknereimarkt werden alle Waren angeboten, die mit dieser äußerst beliebten Freizeitbeschäftigung in Katar in Zusammenhang stehen. Das Hotel Souq Waqif, ein luxuriöses Haus mit 13 Zimmern, ist die ideale Unterkunft für all jene, die Lust auf mehr orientalisches Flair haben.
In den Abendstunden füllt sich die über 8 km lange Corniche mit Familien, die die Aussicht über den Persischen Golf genießen wollen. Am Südende der Corniche liegt das Ritz-Carlton Sharq Village and Spa, im Stil eines traditionellen Dorfs gebaut. Die begrünten Innenhöfe und Gärten sind ideal, um die Atmosphäre eines Landes in sich aufzunehmen, das eine Brücke zwischen Orient und Okzident schlagen möchte.
MUSEUM FÜR ISLAMISCHE KUNST: Tel. +974/4422-4444; www.mia.org.qa. HOTEL SOUQ WAQIF: Tel. +974/4443-3030; www.hotelsouqwaqif.com. Preise: ab € 155. THE RITZ-CARLTON SHARQ VILLAGE AND SPA: Tel. +974/4425-6666; www.sharqvillage.com. Preise: ab € 193. REISEZEIT: März: Kulturfestival in Doha; Apr.: Finale Emir GCC Kamelrennen; Okt. oder Nov.: Tribeca Film Festival in Doha; Nov.–März: bestes Wetter.