Eine wilde Region im einzigen Königreich des Himalaja
DER JHOMOLHARI-TREK UND DAS TIGERNEST
Paro-Tal, Bhutan
Die immer noch kaum bereiste Nation Bhutan, südlich von Tibet an die Südseite des Himalaja geschmiegt und an 3 Seiten von Indien umgeben, ist eine der abgelegensten und geschütztesten Gegenden der Welt – aber sehr reizvoll wegen der unberührten Schönheit ihrer Natur und des reichen kulturellen Erbes. Das fast gänzlich buddhistische Land, etwas größer als die Schweiz und zu 70 % von Wäldern bedeckt (ein Drittel des Landes ist als Nationalpark ausgewiesen), hat weniger als 1 Mio. Einwohner, die tiefreligiös sind und fast alle von der Landwirtschaft leben (das Jagen verbietet sowohl das Gesetz als auch die Religion).
Die Tourismusindustrie wird sehr genau überwacht (Bhutan hat sich erst 1974 der Welt geöffnet), aber der unerschrockene Reisende wird reich belohnt von fantastischen Landschaften und alten Tempeln, Klöstern und Dörfern, und das alles mit nur wenigen anderen Touristen.
Bei einer Trekkingtour zum Fuße des Berges Jhomolhari („Berg der Göttin“), mit 7134 m Höhe der höchste und heiligste Berg Bhutans, erlebt man die beeindruckende Wildnis des Landes am besten. Man wandert durch Dörfer und niedrige Wälder, vorbei an terrassierten Bauernhäusern, grünen Reisfeldern und Gebirgsbächen und dann über die Baumgrenze hinaus in eine Welt aus Gletschern und Fels, die Heimat des legendären Schneeleoparden. Man campt auf hoch gelegenen Bergwiesen, wo Hirten ihre Yaks hüten und man bharals, die Himalaja-Blauschafe, beobachten kann. Bhutan ist mit mehr als 700 Vogelarten auch eines der besten Vogelbeobachtungsreviere der Welt.
Das „Tigernest“-Kloster Taktshang ist eine der heiligsten Stätten Bhutans.
Die Wanderung von der Hauptstadt Thimphu zum Jhomolhari oder eine Tageswanderung vom Paro-Tal aus führt zum großartigsten aller bhutanischen Monumente: zum berühmten Kloster Taktshang, dem „Tigernest“. Es wurde 747 von einem tibetischen Missionar gegründet, der der Legende nach auf einem fliegenden Tiger dort landete. Das heutige Kloster aus Stein und Holz – 1692 dort errichtet, wo der Gründer einst meditierte – klammert sich an eine steile Felswand etwa 900 m über dem Paro-Tal, nur über eine Brücke und einen steilen, sich windenden Pfad zu erreichen (für Teile des Weges kann man Pferde mieten). Das Gebäude wurde 1998 bei einem Brand fast ganz zerstört und seitdem sorgfältig wieder aufgebaut.
WIE: Paro liegt 65 km westl. der Hauptstadt Thimphu. WIE: Das Unternehmen Bridge to Bhutan bietet 8–16-tägige Trekkingtouren zum Jhomolhari und zum Tigernest an. Tel. +975/2-331766; www.bridgetobhutan.com. Startet in Thimphu. REISEZEIT: März–Mai und Sept.–Dez.: angenehme Temperaturen; Apr. und Anf. Mai: Rhododendronblüte.