Im Jahr 1609 segelte der niederländische Entdecker Henry Hudson auf der Suche nach einer Orientpassage den malerischen Fluss hinauf, der heute seinen Namen trägt. Der Hudson, den die Indianer „2-Wege-Fluss“ nannten, weil Meerwasser bis nach Albany hinaufdringt, entspringt in den Adirondacks (siehe → hier) und fließt 507 km später bei New York City (siehe → hier) in den Atlantik. Der Hudson hatte einen solch prägenden Einfluss auf Amerikas Geschichte, Kunst und Literatur, dass Bill Moyers ihn „Amerikas ersten Fluss“ genannt hat.
Alexander Libermans Iliad ist eines der Werke, die im Skulpturenpark des Storm King Art Center zu sehen sind.
Im Hudson-Tal führen kleine Straßen an Pferdefarmen und Obstplantagen vorbei; Städtchen wie Cold Spring oder Hudson aus dem 18. und 19. Jh. laden zum Imbiss oder Antiquitätenshoppen ein. Washington Irving, dessen Legende von der Schlafhöhle hier spielt, sagte über die Gegend: „Das Tal des Hudson ist auf eine Art meine erste und letzte Liebe.“
Welche Schönheit die Landschaftsmaler der Hudson-River-Schule inspiriert hat, sehen Sie von dem Hügel, auf dem Olana, Frederick Churchs maurische Villa von 1874, liegt. Spazieren Sie über die nahe Poughkeepsie-Highland-Eisenbahnbrücke, vollendet 1888. 2009 als State Historic Park wieder eröffnet, ist sie mit 2 km die längste Fußgängerbrücke der Welt.
Im nahen Hyde Park betreibt das renommierte Culinary Institute of America 5 öffentliche Restaurants, in denen Studenten arbeiten. In Hyde Park am Fluss liegt auch Springwood, Franklin D. Roosevelts Haus mit 120 ha Grund, wo Besucher die Präsidentenbibliothek mit Museum besichtigen können. Die Beaux Arts Vanderbilt Mansion in der Nähe ist mit 54 opulenten Zimmern und einem weitläufigen Garten der spektakulärste historische Herrensitz im Tal.
Viele Schlachten wurden während des Unabhängigkeitskrieges am Hudson River geschlagen. Daher hat die Regierung das Tal zum Nationalerbe erklärt. George Washingtons wichtigster Stützpunkt an der schmalsten Stelle des Flusses ist heute Ort der US-Militärakademie von West Point, der ältesten und am schönsten gelegenen Militärakademie der Nation.
Kunstliebhaber können sich über viele Museen freuen: Gleich nördlich von West Point lädt der zauberhafte Skulpturenpark des Storm King Art Center zum Spaziergang zwischen monumentalen Arbeiten u.a. von Louise Nevelson und Alexander Calder ein. Jenseits des Flusses gibt es bei Dia:Beacon Werke von Künstlern wie Andy Warhol, Donald Judd und Dan Flavin zu sehen. Die Galerie, in einer Druckerei von 1929 untergebracht, zeigt wichtige (oft übergroße) Werke von den 1960er-Jahren bis heute.
WO: 240 km nördl. von New York City Richtung Albany. INFO: www.travelhudsonvalley.com. OLANA: www.olana.org. FUSSGÄNGERBRÜCKEÜBER DEN HUDSON: www.walkway.org. CULINARY INSTITUTE OF AMERICA: Tel. +1/845-451-1588 (Führungen); www.ciachef.edu. SPRINGWOOD: Tel. +1/845-486-1966; www.nps.gov/hofr. VANDERBILT MANSION: Tel. +1/845-229-7770; www.nps.gov/vama. WEST POINT: Tel. +1/845-938-2638; www.usma.edu. STORM KING ART CENTER: Tel. +1/845-534-3115; www.skac.org. Wann: Apr.–Mitte Nov. DIA:BEACON: Tel. +1/845-440-0100; www.diabeacon.org. REISEZEIT: Mai: herrlicher Frühling; Juli–Aug.: viele Festivals und Events; Okt.: Indian Summer.