Das windgepeitschte Eiland Rapa Nui, auch Osterinsel genannt, bleibt bis heute faszinierend und geheimnisvoll. „Entdeckt“ wurde das kleine Fleckchen Erde von der Niederländischen Westindien-Kompanie am Ostersonntag des Jahres 1722. Es ist die entlegenste bewohnte Insel der Welt – die nächsten Menschen leben über 1900 km weit entfernt auf der Insel Pitcairn. Weltbekanntes Wahrzeichen der Osterinsel sind die moai, kolossale, bis zu 10 t schwere Steinskulpturen. Gefertigt wurden sie aus dem vulkanischen Gestein der Insel von den frühen polynesischen Siedlern; die genaue Entstehungszeit ist bis heute umstritten. Auch die Methoden, mit denen die Skulpturen transportiert und auf ihre Steinaltäre gewuchtet wurden, sind immer noch ein Rätsel.
Zu den schönsten moai zählen die von Ahu Tongariki, es ist das größte restaurierte Ensemble der Insel. Über Zweck und Geschichte der monumentalen Bildwerke ist nur sehr wenig bekannt, im Museo Antropológico Sebastián Englert und der angegliederten Bücherei kann man jedoch viel über die Forschung und die zahlreichen Thesen zum Thema erfahren.
Die geheimnisvollen Statuen ziehen so viel Aufmerksamkeit auf sich, dass die meisten Besucher nicht mehr genug Zeit haben, auch die beeindruckende Natur der Insel zu erkunden: Ein Höhepunkt sind weiße Sandstrände wie der Anakena in Sichtweite einiger moai oder der Ovahe mit seinem roséfarbenen Sand und den spektakulären Felsformationen.
Trotz ihres Weltruhms wirkt die nur 163 km2 große Insel wie aus der Zeit gefallen. Es gibt nur eine Hauptstraße und eine Reihe schlichter Gästehäuser in und um Hanga Roa, dem kleinen Städtchen, in dem nahezu alle 4700 Einwohner von Rapa Nui leben. Das nahe Explora ist das erste Luxus-Ökoresort der Insel; wie ein Raumschiff thront es auf einem Hügel etwa 6 km außerhalb der Stadt. Gäste erwarten dort atemberaubende Aussichten auf den Pazifik und denkwürdige kulinarische Köstlichkeiten. 2-mal täglich werden Exkursionen unter ortskundiger Führung angeboten, auf denen einen das Gefühl beschleicht, man sei praktisch allein auf der Insel. Zu den wenigen guten Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt selbst zählt das Hotel Taura’a, ein schlichtes, aber sehr einladendes B&B.
Es existieren keine schriftlichen Zeugnisse, die etwas über Geschichte oder Bedeutung der moai verraten.
WO: 3781 km westl. von Santiago. WIE: Das amerikanische Unternehmen Maxim Tours bietet 4-tägige Touren an. Tel. +1/973-927-0760; www.maximtours.com. Preise: ab € 407, all-inclusive, Flug extra. Startet in Santiago. EXPLORA RAPA NUI Tel. +56/2-206-6060; www.explora.com. Preise: 3 Nächte ab € 1767, all-inclusive. HOTEL TAURA’A: Tel. +56/2-255-1310; www.tauraahotel.cl. Preise: ab € 133. REISEZEIT: Juli–Aug.: kühleres Wetter und weniger Andrang; Ende Jan. oder Anf. Feb.: Tapati Festival, das größte Kulturfestival der Insel.