Naxos und Paros gehören zu den 220 Kykladeninseln und sind nur eine kurze Schiffsfahrt voneinander entfernt. Beide besitzen eine reiche Tradition, viel Natur und antike Stätten. Sie ziehen nicht wie die benachbarten Mykonos (siehe → hier) und Santorin (siehe → hier) die Touristenmassen an, aber dafür Menschen, die authentisches Inselflair erleben möchten – und, wo sie schon mal da sind, auch an den einzigartigen Stränden baden.
Naxos ist die grünste und größte der Kykladeninseln, hat aber nur 18.000 Bewohner. Auf einer kleinen Insel direkt vor der Küste steht eine kleine venezianische Kapelle aus dem 13. Jh. Das andere Wahrzeichen ist die Portara, das große marmorne Tempeltor auf einem Hügel, Überbleibsel eines unfertigen Apollon-Tempels aus dem 6. Jh. v. Chr. Im Schatten der Zitadelle bauten die Venezianer, die hier von 1207 bis 1566 regierten, eine imposante Kathedrale und Paläste (in einem befindet sich das interessante Archäologische Museum). Im verwinkelten Viertel Kastro finden Sie das Chateau Zevgoli, ein atmosphärisches, familiengeführtes Gasthaus mit vielen Antiquitäten und Hafenblick. Von hier aus können Sie die Insel und die byzantinischen Kapellen aus dem 7. Jh. mit ihren schönen Fresken erkunden. Der Marmortempel für die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter steht inmitten bewirtschafteter Felder.
Paros’ berühmte Steinbrüche, die den schimmernden weißen Marmor hervorbringen, schenkten der Welt die Venus von Milo und große Monumente wie den Poseidon-Tempel am Kap Sounion auf dem Festland oder Napoleons Grab in Paris. Der Stein taucht auch in den Wänden der venezianischen Meeresfestung in der Hauptstadt Parikia auf und in einem Fragment der Parischen Chronik, einer Marmortafel, die griechische Ereignisse der Jahre 1500–264 v. Chr. aufzeichnet und im nahen Archäologischen Museum gezeigt wird.
Für viele ist die Kirche Ekatontapyliani („die mit den 100 Pforten“) das Highlight von Paros. Der heutige, Maria geweihte Bau stammt aus dem 10. Jh. und ist damit die älteste Kirche Griechenlands mit kontinuierlicher Nutzung. Verpassen Sie auch nicht das Fischerdorf Naoussa, an dessen Kai sich neben einer halb untergegangenen venezianischen Burg die Cafés aufreihen, oder Lefkes, Hauptstadt unter osmanischer Herrschaft und Paros’ höchstgelegene Binnenstadt. Der Pool des attraktiven Lefkes Village Hotels tröstet über den fehlenden Strand hinweg; außerdem schaut man von hier aus über die Hügel bis hinaus aufs Meer.
Etwa 500 Kirchen findet man auf Naxos, viele davon ländlich und mehrere Hundert Jahre alt.
WO: 190 km südöstl. von Athen. CHATEAU ZEVGOLI: Tel. +30/22850-25201; www.naxostownhotels.com. Preise: ab € 115. Wann: Nov.–Mitte März: geschlossen. LEFKES VILLAGE: Tel. +30/22840-41827; www.lefkesvillage.gr. Preise: ab € 90. Wann: Okt.–Apr.: geschlossen. REISEZEIT: Naxos: 14. Juli: Festtag zu Ehren der Schutzheiligen. Paros: 15. Aug.: Festtag in der Ekatontapyliani-Kirche.