Nur wenige Orte der Welt können es an Schönheit mit den Drakensbergen (afrikaans für „Drachenberge“) aufnehmen, von denen es heißt, sie hätten dem in Südafrika geborenen J. R. R. Tolkien als Inspiration für die fantastische Szenerie seines Herr der Ringe-Zyklus gedient. Die Zulu nennen sie uKhahlamba, „Barriere aus Speeren“. Das höchste Gebirge Südafrikas bietet mit seinen schmalen Pässen, grasbewachsenen Tälern zwischen 3400 m hohen Gipfeln, Flüssen, Wäldern und Wasserfällen (der Tugela-Fall ist der zweithöchste weltweit) einen spektakulären Anblick. Überdies gibt es in der Region Möglichkeiten zum Wandern und Reiten, zur Vogelbeobachtung, zum Golfen, Angeln und zur Erkundung Hunderter Stätten mit 3000 Jahre alten Felszeichnungen der San, rund 35.000 Darstellungen von Menschen, Tieren, Tänzen und Ritualen, auf die man oft fast zufällig stößt..
Die Drakensberge bilden einen massiven Grenzwall, der die Provinz KwaZulu-Natal im Osten von Lesotho im Südwesten trennt. Die einzige Verbindungsstraße ist ein ehemaliger Eselspfad über den Sani-Pass (mit 2873 m der dritthöchste Pass der Erde) und nur mit Allradantrieb zu bezwingen.
Direkt außerhalb des Ortes Winterton in den Zentralen Drakensbergen liegt die Drakensberg Boys Choir School, deren Schüler mittwochnachmittags i.d.R. für Besucher singen. Ihr Vortrag klassischer Stücke kann es mit den Wiener Sängerknaben aufnehmen, doch sie singen auch Jazz, Pop und traditionelle afrikanische Gesänge, alles enthusiastisch mit Stammesrhythmen angereichert.
Die friedvollen Berge um Winterton lassen sich nur schwer als blutige Schlachtfelder vorstellen, die sie im 19. Jh. während eines grausamen Krieges zwischen Briten, Voor-trekkern (Buren) und Zulus waren. Das spektakuläre Weltnaturerbe Fugitives’ Drift in KwaZulu-Natal überblickt Isandlwana und Rorke’s Drift (1897 Schauplätze zweier Schlachten) und wurde nach einer Furt benannt, an der die britischen Truppen eine schwere Niederlage erlitten. Die aus 8 Luxussuiten und einem privaten Gästehaus bestehende Fugitives’ Drift Lodge wurde vom lokalen Geschichtenerzähler David Rattray und seiner Frau Nicky gegründet. Hier vermitteln einige der besten Guides in Zululand bei nachdenklich stimmenden Touren die konfliktreiche Geschichte der Region.
In der Provinz Mpumalanga durchzieht der grandiose Blyde River (oder Motlatse) Canyon die Drakensberge, eine 26 km lange und bis zu 800 m tiefe Schlucht, laut einigen Messungen die drittgrößte der Welt. An der Mündung des Treur in den Blyde River befinden sich die Bourke’s Luck Potholes: zylindrische, bis zu 6 m tiefe Felslöcher, die durch Erosion entstanden sind. Sie können die faszinierende Landschaft von God’s Window, dem unübertroffenen Aussichtspunkt des Canyons, bewundern, aber nichts kommt der Vogelperspektive gleich, die ein Helikopter-Charterflug über die imposanten Felsformationen und üppigen farbenfrohen Täler bietet. Nachdem Sie über Stromschnellen und Wasserfälle geschwebt sind, landen Sie auf einem abgelegenen Berggipfel auf einer nur auf diesem Wege erreichbaren grünen Lichtung zu einem Mittagessen mit Aussicht.
Im Anschluss können Sie im Cybele Forest Lodge & Health Spa einchecken und sich in einer der exquisiten Suiten oder einem Cottage entspannen, die alle über Kamin und eigenen Garten, manche auch über einen privaten Pool verfügen.
WO: Fugitives’ Drift liegt 259 km nördl. von Durban, die Cybele Forest Lodge 420 km östl. von Johannesburg. WIE: Passage to Africa ist auf maßgeschneiderte Reisen spezialisiert. Tel. +27/15-793-0811; www.passagetoafrica.com. FUGITIVES’ DRIFT: Tel. +27/34-642-1843; www.fugitivesdrift.com. Preise: ab € 215, inklusive (Nebensaison), ab € 311 (Hochsaison). CYBELE FOREST LODGE: Tel. +27/13-764-9500; www.cybele.co.za. Preise: ab € 148 (Nebensaison), ab € 203 (Hochsaison). DRAKENSBERG BOYS CHOIR: Tel. +27/36-468-1012; www.dbchoir.info. REISEZEIT: Sept.–Okt. und März–Apr., um verregnete Sommer und kühle Winternächte zu umgehen.