Anmerkungen zum philosophischen Denken

 

Herbert Marcuse zum 70. Geburtstag gewidmet

 

Soll man, gleichsam auf einem Beine stehend, etwas über philosophisches Denken sagen, und will man nicht ins Unverbindliche abgleiten, so muß man auf einen Teilaspekt sich beschränken. Ich will also nur einiges mitteilen, was ich am eigenen Denken glaube beobachtet zu haben, ohne in die Frage, was Denken überhaupt sei, oder in die Denkpsychologie mich hineinzubegeben. Philosophisches Denken ist dabei vom Gedachten, vom Inhalt zu trennen. Das bringt mich in Konflikt mit Hegels unüberholter Einsicht in philosophisches Denken. Die Spaltung dessen, was, und dessen, wie gedacht wird, ist ihm zufolge gerade das Falsche, jene schlechte Abstraktion, die mit ihren eigenen Mitteln zu korrigieren Aufgabe von Philosophie wäre. Ironischerweise erregt Philosophie so leicht Wut beim common sense, weil sie mit eben der Abstraktheit verwechselt wird, gegen die sie aufbegehrt. Wohl ist es, wie in der vorphilosophischen Erkenntnis so in der Philosophie, ohne ein Maß an Verselbständigung des Denkens gegen die Sache nicht getan. Ihr verdankt die logische Apparatur ihre unermeßliche Steigerung gegenüber dem primitiven Bewußtsein. In ihr vervielfachte sich, inhaltlich, die Kraft von Aufklärung, welche die historische Entwicklungstendenz der Philosophie markiert. Aber Denken ist gleichzeitig mit seiner Verselbständigung zur Apparatur Beute von Verdinglichung geworden, zur selbstherrlichen Methode geronnen. Grob offenbart sich das an den kybernetischen Maschinen. Sie stellen den Menschen die Nichtigkeit des formalisierten, seiner Sachgehalte entäußerten Denkens vor Augen, insofern sie manches von dem, woran die Methode subjektiver Vernunft ihren Stolz hatte, besser vermögen als die denkenden Subjekte. Machen sich diese leidenschaftlich zu Vollzugsorganen solcher Formalisierung, so hören sie virtuell auf, Subjekt zu sein. Sie nähern sich den Maschinen als ihr unvollkommeneres Abbild. Philosophisches Denken beginnt erst, sobald es sich nicht begnügt mit Erkenntnissen, die sich absehen lassen und bei denen nicht mehr herausschaut, als man schon hineinsteckte. Der menschenwürdige Sinn der Computers wäre es, das Denken der Lebendigen so sehr zu entlasten, daß es Freiheit gewinnt zu dem nicht schon impliziten Wissen.

Bei Kant erscheint Denken seinem engeren, subjektiven Begriff nach – also abgesehen von den objektiven Denkgesetzen der Logik – unter dem Namen der Spontaneität. Denken sei, zunächst, eine Tätigkeit, so wie das naive Bewußtsein sie registriert, wenn es die Anschauungen, die Eindrücke, welche dem Einzelnen zuteil zu werden scheinen, ohne daß er sich anstrengen müßte, von der Erfahrung des anstrengenden Tuns unterscheidet, die mit Denken verbunden ist. Kants Größe jedoch, eine der kritischen Beharrlichkeit auch gegenüber den eigenen sogenannten Grundpositionen, hat sich nicht zuletzt daran bewährt, daß er, dem Tatbestand Denken höchst angemessen, die Spontaneität, die ihm Denken ist, nicht einfach mit bewußter Tätigkeit gleichsetzte. Die maßgeblichen, konstitutiven Leistungen des Denkens waren ihm nicht dasselbe wie Denkakte innerhalb der bereits konstituierten Welt. Ihr Vollzug ist dem Selbstbewußtsein kaum gegenwärtig. Der Schein des naiven Realismus, die Ansicht, man habe es in der Erfahrung mit Dingen an sich zu tun, gründet, so wäre aus Kant herauszulesen, auch darin: die Akte, durch welche das Bewußtsein die Sinnesmaterialien vorweg formt, seien ihm als solche nicht bewußt: das ist ihre »Tiefe«, passivisch durchaus. Sie charakterisiert sich systemimmanent dadurch, daß das »Ich denke, das all meine Vorstellungen muß begleiten können«, die Formel für die Spontaneität, nicht mehr sagen will, als daß ein Tatbestand in der Einheit des subjektiven Bewußtseins, und zwar des persönlichen, sich finde; daß es also, mit allen Schwierigkeiten, die das involviert, »meine« Vorstellung sei, durch die keines anderen zu ersetzen. Niemand kann den Schmerz eines anderen in der eigenen Einbildungskraft reproduzieren. Darauf läuft die transzendentale Apperzeption hinaus. Mit dieser Bestimmung durch bloße Zugehörigkeit wird das Ich denke selber bereits zu einem Passivischen, völlig unterschieden von der aktiven Reflexion auf ein »Mein«. Kant hat das Passivische an der Aktivität des Denkens so treu getroffen, wie seine imponierende Redlichkeit noch in den exponiertesten Sätzen stets achtet, was in den Phänomenen sich darbietet; schon die Kritik der reinen Vernunft ist, als was dann die Hegelsche Bewußtseinsanalyse sich betitelte, eine Phänomenologie des Geistes. Denken im konventionellen Sinn der Tätigkeit ist nur ein Aspekt von Spontaneität, und kaum der zentrale, lokalisiert eigentlich nur im Bereich des bereits Konstituierten, korrelativ zur Dingwelt. In der Schicht, die Kant als die transzendentale galt, werden Aktivität und Passivität keineswegs derart administrativ voneinander getrennt, wie es nach der Außenarchitektur des Werkes zu erwarten wäre. Hinter jenem passivischen Moment verbirgt sich, ohne daß das von Kant erörtert würde, eine Abhängigkeit noch des scheinbar Unabhängigen, der ursprünglichen Apperzeption, von jenem wie immer auch unbestimmten Objektiven, das im Kantischen System in die Lehre vom erfahrungsjenseitigen Ding an sich flüchtete. Keine Objektivität des Denkens als eines Aktes wäre überhaupt möglich, wäre Denken nicht in sich selber, der eigenen Gestalt nach, immer auch gebunden an das, was nicht selbst Denken ist: darin ist zu suchen, was an Denken zu enträtseln wäre.

Wo es wahrhaft produktiv ist, wo es erzeugt, dort ist es immer auch ein Reagieren. Passivität steckt im Kern des Aktiven, ein sich Anbilden des Ichs ans Nicht-Ich. Davon strahlt noch etwas auf die empirische Gestalt philosophischen Denkens aus. Um produktiv zu sein, muß es immer von seiner Sache her determiniert werden. Das ist seine Passivität. Seine Anstrengung fällt zusammen mit seiner Fähigkeit zu jener. Die Psychologie nennt sie Objektbeziehung oder Objektbesetzung. Sie reicht aber weit hinaus über die psychologische Seite des Denkvorgangs. Objektivität, die Wahrheit der Gedanken hängt an ihrer Relation zur Sache. Subjektiv betrachtet ist philosophisches Denken ohne Pause mit der Forderung konfrontiert, konsequenzlogisch sich in sich zu verhalten und dennoch das in sich zu empfangen, was es nicht selber ist und was sich a priori seiner eigenen Gesetzmäßigkeit nicht unterwirft. Denken als subjektiver Akt muß erst recht der Sache sich überantworten, wo es, wie Kant und die Idealisten es lehrten, die Sache konstituiert oder gar produziert. Von ihr hängt Denken dort noch ab, wo ihm der Begriff einer Sache problematisch ist und es sich anheischig macht, sie erst zu stiften. Kaum ein stärkeres Argument für den zerbrechlichen und einzig in der wechselseitigen Vermittlung von Subjekt und Objekt zu fassenden Vorrang des Objekts bietet sich an, als daß Denken einem Objekt sich anschmiegen muß, auch wenn es ein solches noch gar nicht hat, gar es zu erzeugen meint. Solche Sachlichkeit der Methode hat bei Kant ihren Niederschlag im Gehalt. Zwar ist sein Denken gerichtet auf die Formen des Subjekts, sucht aber sein Ziel in der Bestimmung von Objektivität. Trotz der Kopernikanischen Wendung und durch diese hindurch bestätigt Kant ungewollt den Vorrang des Objekts.

Denken erschöpft sich so wenig im psychologischen Vorgang wie in der zeitlos reinen, formalen Logik. Es ist eine Verhaltensweise, und ihr ist unabdingbar die Beziehung zu dem, wozu es sich verhält. Das aktive Moment des denkenden Verhaltens ist Konzentration. Sie sträubt sich gegen die Ablenkung von der Sache. Durch Konzentration wird die Anspannung des Ichs vermittelt durch ein ihm Entgegengesetztes. Denkfeindlich ist die Gier, der abgelenkte Blick zum Fenster hinaus, der möchte, daß nichts ihm entgehe; theologische Überlieferungen wie die des Talmuds haben davor gewarnt. Konzentration des Denkens verleiht produktivem Denken eine Eigenschaft, welche das Cliché ihm aberkennt. Es läßt sich, darin dem sogenannten künstlerischen Einfall nicht unähnlich, kommandieren, insofern nichts von der Sache es abzieht. Sie öffnet sich der Geduld als der Tugend des Denkens. Der Satz, Genie sei Fleiß, hat seine Wahrheit nicht an der Kärrnerarbeit, sondern an der Geduld zur Sache. Der passivische Oberton des Wortes Geduld drückt nicht schlecht aus, wie jene Verhaltensweise beschaffen sei, weder emsiges sich Tummeln noch stures sich Verbohren, sondern der lange und gewaltlose Blick auf den Gegenstand. Die gängige wissenschaftliche Disziplin verlangt vom Subjekt, dem naiv unterstellten Vorrang der Sache zuliebe, seine Selbstausschaltung. Ihr widerspricht Philosophie. Denken darf sich nicht auf Methode reduzieren, die Wahrheit ist nicht der Rest, der nach Ausmerzung des Subjekts zurückbleibt. Vielmehr muß es alle Innervation und Erfahrung in die Betrachtung der Sache hineinnehmen, um, dem Ideal nach, in ihr zu verschwinden. Mißtrauen dagegen ist die gegenwärtige Gestalt von Denkfeindschaft. Sie heftet sich ans Nachdenken im engeren Sinn, das vermöge seines passivischen und konzentrierten Moments, nicht durch Eifer als nützlich sich qualifiziert. Seine Ruhe bewahrt etwas von dem Glück auf, welches der konventionellen Vorstellung vom Denken unerträglich ist. Das Amerikanische verfügt dafür über einen eigenen, pejorativen Ausdruck: arm chair thinking, die Verhaltensweise dessen, der bequem im Lehnstuhl sitzt wie ein freundlich-überflüssiger Großvater auf dem Altenteil.

Die hämische Rancune gegen den, der da sitzt und denkt, hat auch noch ihr abscheuliches Recht. Vielfach gebärdet sich solches Denken, als hätte es kein Material. Es versenkt sich in sich selbst als in eine Sphäre des vermeintlich Reinen. Hegel denunziert sie als leere Tiefe. Die Schimäre eines von keinem Gegenständlichen beschlagnahmten und verschandelten Seins ist schließlich nichts anderes als die Spiegelung des ganz bestimmungslosen und formalen Denkens an sich. Sie verurteilt Denken zur Parodie des seinen Nabel beschauenden Weisen; es verfällt einem Archaismus, der, indem er dem philosophischen Denken seinen spezifischen Gegenstand, der um keinen Preis Gegenstand sein soll, zu retten unternimmt, das Moment der Sache, des Nichtidentischen einbüßt. Weisheit heute fingiert eine geschichtlich unwiederbringliche, agrarische Gestalt des Geistes, vom gleichen Schlag wie jene Plastiken, die Ursprünglichkeit mimen, indem sie frühgeschichtliche Unbeholfenheit praktizieren und von der Veranstaltung das alte Wahre sich erhoffen, das nie gewesen ist und heutzutage die spätindustrielle Welt nur allzu treu ergänzt. Dem synthetischen Archaismus des Philosophierens wird es nicht besser ergehen als dem Gipsklassizismus der Canova und Thorwaldsen gegenüber der attischen Klassizität. Ebensowenig aber wäre Nachdenken in eine Art indirekter praktischer Tätigkeit zu transformieren; sie diente nur, gesellschaftlich, der Verdrängung von Denken. Charakteristisch, daß man, reaktiv, eigene akademische Stätten eingerichtet hat, die den dorthin Berufenen die Gelegenheit zum Meditieren bieten sollen. Ohne kontemplatives Moment artet die Praxis in begriffslosen Betrieb aus; Meditation als gehegte Sondersphäre jedoch, von möglicher Praxis abgeschnitten, führe schwerlich besser.

Nicht genau genug hat man wohl das Nachdenken beschrieben. Am ehesten wäre es erweiternde Konzentration zu nennen. Indem sie ihre Sache, und sie allein, visiert, gewahrt sie in ihr, was übers Vorgedachte hinausgeht und damit den fixierten Umkreis der Sache sprengt. Diese kann ihrerseits auch höchst abstrakt und vermittelt sein; ihre Beschaffenheit ist nicht durch einen erschlichenen Begriff von Konkretion zu präjudizieren. Aller Vorbehalt gebührt vollends dem Cliché vom Denken als purer konsequenzlogischer Entwicklung aus einer Einzelsetzung. Den sogenannten Gedankengang, den man ungebrochen vom Denken erwartet, hätte philosophische Reflexion zu brechen. Gedanken, die wahr sind, müssen unablässig sich aus der Erfahrung der Sache erneuern, die gleichwohl in ihnen sich erst bestimmt. Die Kraft dazu, nicht das Abschnurren der Schlüsse ist das Wesen philosophischer Konsequenz. Wahrheit ist werdende Konstellation, kein automatisch Durchlaufendes, in dem das Subjekt zwar erleichtert, aber entbehrlich wäre. Daß kein philosophisches Denken von Rang sich resümieren läßt; daß es den üblichen wissenschaftlichen Unterschied von Prozeß und Resultat nicht akzeptiert – Hegel hat, wie man weiß, die Wahrheit als Prozeß und Resultat in eins sich vorgestellt –, das übersetzt jene Erfahrung ins Handgreifliche. Philosophische Gedanken, die auf ihr Skelett oder ihren Nettoprofit zu bringen sind, taugen nichts. Das Banausische ungezählter philosophischer Abhandlungen, die darum nicht sich scheren, ist mehr als ästhetische Unzulänglichkeit: Index ihrer eigenen Falschheit. Wo der philosophische Gedanke sogar in bedeutenden Texten hinter das Ideal unablässiger Erneuerung aus der Sache zurückfällt, unterliegt er. Philosophisch denken ist soviel wie Intermittenzen denken, gestört werden durch das, was der Gedanke nicht selber ist. Im nachdrücklichen Denken werden die analytischen Urteile, deren es doch unvermeidlich sich bedienen muß, zum Falschen. Die Kraft des Denkens, nicht mit dem eigenen Strom zu schwimmen, ist die des Widerstands gegen das Vorgedachte. Emphatisches Denken fordert Zivilcourage. Der einzelne Denkende muß es riskieren, darf nichts unbesehen eintauschen oder abkaufen; das ist der Erfahrungskern der Lehre von der Autonomie. Ohne Risiko, ohne die präsente Möglichkeit von Irrtum, ist objektiv keine Wahrheit. Die meiste Dummheit des Denkens formiert sich dort, wo jene Courage, die dem Denken immanent ist und die stets wieder in ihm sich regt, unterdrückt ward. Dummheit ist nichts Privatives, nicht die einfache Abwesenheit von Denkkraft, sondern die Narbe von deren Verstümmelung. Nietzsches Pathos wußte das. Seine imperialistisch abenteuernde Parole vom gefährlichen Leben wollte im Grunde wohl lieber: gefährlich denken; den Gedanken anspornen, aus der Erfahrung der Sache heraus vor nichts zurückzuschrecken, von keinem Convenu des Vorgedachten sich hemmen zu lassen. Die autarkische Konsequenzlogik jedoch hat, nach ihrer gesellschaftlichen Seite, nicht zum letzten die Funktion, den Gedanken daran zu verhindern. Wo er nachdrückliche, nicht agitatorische Wirkung heute ausübt, ist das wahrscheinlich gar nicht so sehr individuellen Eigenschaften wie Begabung und Intelligenz zuzuschreiben. Die Gründe sind objektiv; einer etwa, daß der Denkende, von biographischen Umständen begünstigt, ungedecktes Denken von den Kontrollmechanismen nicht durchaus sich hat austreiben lassen. Die Wissenschaft braucht den, der ihr nicht gehorcht hat; was für seinen Geist gilt, ist, was sie diffamiert, das Memento des Stumpfsinns, zu dem sie konsequent sich selbst verurteilt und dessen sie vorbewußt sich schämt.

Daß im philosophischen Denken das Verhältnis von Prozeß und Sache qualitativ abweicht von dem in den positiven wissenschaftlichen Disziplinen, tangiert seinen Modus. In gewisser Weise versucht es stets, Erfahrungen auszudrücken; sie werden freilich keineswegs vom empiristischen Erfahrungsbegriff gedeckt. Philosophie verstehen heißt, jener Erfahrung sich zu versichern, indem man autonom und doch im engsten Kontakt mit dem jeweils vorgezeichneten Problem über es reflektiert. Mit aller Erwartung billigen Spottes wird man sagen dürfen, der philosophische Gedanke sei so beschaffen, daß er tendenziell seine Resultate früher hat, als er gedacht wird. Man mag der Heideggerschen Bindestrich-Philologie gründlich mißtrauen und wird sich doch nicht die Erinnerung daran verbieten, daß Nachdenken, gegenüber Denken, sprachlich auf die Idee philosophischen Vollzugs als eines Nachvollzugs verweist. Darin liegt zugleich die ärgste Versuchung, die des Apologetischen, der Rationalisierung, der Rechtfertigung blind vorgegebener Überzeugung und Meinung. Das thema probandum ist Wahrheit wie Unwahrheit des Denkens gleichermaßen. Seiner Unwahrheit entschlägt es sich, wofern es den Versuch, seiner Erfahrung zu folgen, durch Negation durchführt. Zulängliches philosophisches Denken ist kritisch nicht allein gegenüber dem Bestehenden und seinem dinghaften Abguß im Bewußtsein, sondern gleichermaßen gegen sich. Der Erfahrung, die es beseelt, wird es gerecht nicht durch willfährige Kodifikation, sondern durch Objektivation. Philosophisch denkt, wer geistige Erfahrung erhärtet an der gleichen Konsequenzlogik, deren Gegenpol er inne hat. Sonst bliebe geistige Erfahrung rhapsodisch. So allein wird Nachdenken zu mehr als wiederholender Darstellung des Erfahrenen. Als kritische übersteigt seine Rationalität die Rationalisierung. Gleichwohl scheint philosophisches Denken dem, der es an sich beobachtet, Erkenntnis zu ermöglichen dessen, was er erkennen will, wofern er nur recht weiß, was er erkennen will. Diese Selbsterfahrung des Denkens widerspricht der Kantischen Begrenzung, dessen Absicht, Denken durch Denken zu entmächtigen. Sie beantwortet auch die sinistre Frage, wie man denken könne, was man denkt, und doch leben: dadurch, daß man es denkt. Cogito, ergo sum.

Weil die Disziplin des philosophischen Denkens vorab in der Formulierung des Problems sich realisiert, ist in der Philosophie Darstellung ein unabdingbares Moment der Sache. Wahrscheinlich denn auch, daß stringente Lösungen, die dem Denkenden einfallen, nicht herausspringen wie Summen einer angestrengten Addition, nachdem unter die Posten der Schlußstrich gezogen wurde. Soviel ist am Idealismus legitim. Nur verzerrt er das Eigentümliche des philosophischen Gedankens zur Hybris, er sei, weil die Wahrheit nicht äußerlich zu ihm hinzutritt, mit dieser Wahrheit identisch. Was an Philosophie bindet, ihr Glück, ist, daß sogar der verzweifelte Gedanke etwas von dieser Gewißheit des Gedachten in sich trägt, letzte Spur des ontologischen Gottesbeweises, womöglich das Unauslöschliche an ihm. Die Vorstellung von dem, der sich hinsetzt und »über etwas nachdenkt«, um zu eruieren, was er noch nicht wußte, ist so schief wie die umgekehrte von den angeflogenen Intuitionen. Denken gerät in der Arbeit an einer Sache und an Formulierungen; sie sorgen für sein passivisches Element. Extrem gesagt: Ich denke nicht, und das ist wohl Denken. Kein schlechtes sinnliches Zeichen dafür wäre der Bleistift oder Füllfederhalter, den einer beim Denken in der Hand hält, so wie es von Simmel überliefert wird oder von Husserl, der offenbar anders als schreibend überhaupt kaum denken konnte, ähnlich wie manchem Schriftsteller die besten Gedanken unterm Schreiben kommen. Derlei Instrumente, die man gar nicht praktisch zu benutzen braucht, mahnen daran, daß man nicht drauflosdenken soll, sondern an etwas. Zu interpretierende und zu kritisierende Texte stützen darum unschätzbar die Objektivität des Gedankens. Benjamin hat einmal darauf angespielt mit dem Diktum, zu einem ordentlichen Gedanken gehöre eine ordentliche Portion Dummheit dazu. Weicht der Gedanke, der Schimäre seiner Ursprünglichkeit zuliebe, dem aus; wittert er in jeglichem Gegenstand sogleich die Gefahr von Vergegenständlichung, so geht er nicht nur der Zukunft verloren – das wäre kein Einwand, beinahe das Gegenteil –, sondern wird in sich untriftig. Um so entscheidender aber, daß die Aufgaben, von deren Fruchtbarkeit die des Gedankens abhängt, autonom sind; daß sie nicht gestellt werden, sondern sich stellen: Schwelle von Denken gegenüber geistiger Technik. Desperat muß es hindurchsteuern zwischen dieser und dem amateurhaften Drauflos. Amateurhaft ist Denken, das die geistige Arbeitsteilung einzig ignoriert, anstatt sie zu achten und zu übersteigen. Argloser Neubeginn verdummt den Gedanken nicht weniger als die eifrige Anpassung an die Arbeitsteilung. Philosophie, die, mit Kant zu reden, ihrem Weltbegriff gerecht würde, erhöbe sich über ihre Konzeption als Spezialwissenschaft – nach Kant ihren Schulbegriff, der vorweg unvereinbar ist mit ihrem eigenen – nicht weniger als über das weltanschauliche Gewäsch, das den Schein seiner Superiorität aus der kläglichen Kargheit dessen zieht, was spezialisiertes Wissen als Spezialität ihm übrigließ. Widerstand gegen den Niedergang der Vernunft wäre fürs philosophische Denken, ohne Achtung vor der etablierten Autorität zumal der Geisteswissenschaften, sich in die Sachgehalte zu versenken, um in ihnen, nicht über ihnen, des Wahrheitsgehalts innezuwerden. Das wäre, heute, Freiheit des Denkens. Wahr würde es, wo es befreit ist vom Fluch der Arbeit und in seinem Objekt zur Ruhe kommt.

 
Gesammelte Werke
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