Editorisches Nachwort
Adornos Metapher für Werke der Kunst gilt buchstäblich für das letzte philosophische, an dem er arbeitete: »Das Fragment ist der Eingriff des Todes ins Werk. Indem er es zerstört, nimmt er den Makel des Scheins von ihm.« Der Text der »Ästhetischen Theorie«, wie er im August 1969 vorlag und den die Herausgeber so getreu wie möglich veröffentlichen, ist der eines work in progress; kein Buch, das Adorno in dieser Form imprimiert hätte. Wenige Tage vor seinem Tod schieb er in einem Brief, daß die endgültige Fassung »noch einer verzweifelten Anstrengung bedürfen« werde: »aber es ist doch wesentlich jetzt eine der Organisation, kaum mehr der Substanz des Buches«. Von diesem ist nach Adornos Erklärung »an sich alles schon, wie man so sagt, vorhanden«. Der ausstehende letzte Arbeitsgang, den Adorno bis Mitte 1970 abzuschließen hoffte, hätte zahlreiche Umstellungen innerhalb des Textes, auch Kürzungen gebracht; ihm war die Eingliederung jener Fragmente vorbehalten, die jetzt als Paralipomena abgedruckt sind; die frühe Einleitung wäre durch eine neue ersetzt worden. Schließlich hätte Adorno an sprachlichen Details noch manches zu verbessern gefunden. So blieb das Werk als ganzes ein Torso, das neben der »Negativen Dialektik« und einem geplanten moralphilosophischen Buch nach dem Willen Adornos »das darstellen« sollte, »was ich in die Waagschale zu werfen habe«. Tut das Wort auch den anderen Büchern vom »Kierkegaard« bis zur Berg-Monographie jenes Unrecht, zu dem allenfalls der Autor selbst eine Spur von Recht besitzen mag – es läßt zugleich ahnen, in welches Werk hier eingriffen, welches abgebrochen wurde. Denn daß das »Fragmentarische dem Werk als Ausdruck« zuwachse – als Ausdruck jener Kritik des in sich Geschlossenen, abschlußhaft Systematischen, die Adornos Philosophie zuinnerst motiviert – und den Makel eines Scheins von ihm nehme, in den nach Adornos Einsicht aller Geist notwendig sich verstrickt, wiegt allzu leicht gegenüber der Zerstörung, von der der Text der »Ästhetischen Theorie« Zeugnis ablegt. Der Begriff des Fragments wird von Adorno in doppeltem Sinn gebraucht. Er meint einmal ein Produktives: daß Theorien, die systematisch intendiert sind, in Fragmente zerfallen müssen, um ihren Wahrheitsgehalt freizugeben. Nichts dergleichen gilt für die »Ästhetische Theorie«. Ihr Bruchstückhaftes ist der Eingriff des Todes in ein Werk, bevor es das Gesetz seiner Form ganz verwirklicht hatte. Der Adornoschen Philosophie insgesamt ist es wesentlich, aus den Zerstörungen des Todes keinen Sinn zu pressen, der Einverständnis mit ihnen erlaubte. Zwei biographische Fragmente vergleichbaren Rangs besaßen für Adorno eminente Bedeutung: bis zuletzt wollte er weder damit sich abfinden, daß Benjamins Passagenwerk nicht zu retten sei, noch daß die Instrumentation der Bergschen Lulu unvollendet wäre. So wenig eine Edition der »Ästhetischen Theorie« über den Fragmentcharakter des Werkes täuschen kann, es auch nur versuchen darf, so unmöglich ist es, mit ihm sich zu versöhnen. Mit dem Unvollendeten, das aus bloßer Kontingenz zu einem solchen wurde, gibt es kein sich Abfinden, und dennoch verbietet wahre Treue, wie Adorno selbst unvergleichlich sie übte, das Fragmentarische mit Ergänzungsversuchen anzutasten.
Seine Lehrtätigkeit an der Frankfurter Universität hatte Adorno im Wintersemester 1949/50 wiederaufgenommen, bereits im Sommer 1950 hielt er ein Kolleg über Ästhetik. In den folgenden Jahren las er noch viermal über denselben Gegenstand, zuletzt zweiteilig im Sommer 1967 und im Winter 1967/68, als große Teile der »Ästhetischen Theorie« schon geschrieben waren. Wann der Plan zu einem Buch über Ästhetik gefaßt wurde, ließ sich nicht mit Sicherheit ermitteln; gelegentlich sprach Adorno von ihm als einer der Arbeiten, die »ich ein Leben lang vor mir hergeschoben habe«. Aufzeichnungen, die für die zu schreibende Ästhetik bestimmt waren, wurden mindestens seit Juni 1956 notiert. Der Wunsch des 1959 verstorbenen Freundes Peter Suhrkamp, für seinen Verlag von Adorno eine Ästhetik zu bekommen, dürfte zur Konkretisierung des Projekts beigetragen haben. Wichtiger freilich war Adorno die Konzeption, seine Ideen zur Ästhetik zu integrieren; als Theorie zu entfalten, was bislang in zahlreichen materialen Arbeiten über Musik und Literatur niedergelegt war. Diese wurden vielfach als aperçuhaft, wo nicht gar als rhapsodisch rezipiert. Der Primat inhaltlichen Denkens in Adornos Philosophie mag den Blick für die Einheit seines philosophischen Bewußtseins versperrt haben. In Adornos Sinn bilden die materialen Arbeiten zur Kunst nicht »Anwendungen sondern integrale Momente der ästhetischen Theorie selbst«. – Am 4. Mai 1961 begann Adorno mit dem Diktat einer ersten Version der »Ästhetischen Theorie«, die in relativ kurze Paragraphen gegliedert war. Die Arbeit wurde schon bald zugunsten der an der »Negativen Dialektik« abgebrochen. Nachdem diese im Sommer 1966 beendet war, nahm Adorno am 25. Oktober 1966 eine neue Version der Ästhetik in Angriff. Die Einteilung in Paragraphen wich einer in Kapiteln. Große Anstrengung wurde auf die »Schematisierung«, eine detaillierte Disposition des Buches verwandt. Ende Januar 1967 lag bereits ungefähr ein Viertel des Textes selbst im Rohdiktat vor. Das ganze Jahr 1967 über wurde das Diktat fortgesetzt. Gleichsam nebenbei schrieb Adorno Arbeiten wie die Durkheim-Einleitung und das Vorwort zu der Auswahl von Gedichten Rudolf Borchardts. Einer Tagebuchnotiz zufolge wurde die »Ästhetische Theorie« am 25. Dezember 1967 »im rohen Diktat beendet«; die Eintragung scheint indessen voreilig gewesen zu sein, denn am 8. Januar 1968 heißt es in einem Brief: »Die Rohfassung ist fast fertig«, am 24. Januar endlich: »Unterdessen habe ich die erste Fassung meines großen ästhetischen Buches abgeschlossen«. – Die Diktatversion umfaßt neben der Einleitung sieben Kapitel mit den Titeln »Situation«, »Was Kunst war oder Zur Urgeschichte«, »Materialismus«, »Nominalismus«, »Gesellschaft«, »Parolen« und »Metaphysik«. Der Text von 1961 ging bis auf wenige Paragraphen in der neuen Version auf. Aber auch diese läßt sich in ihrer letzten Fassung, die der vorliegende Band enthält, kaum wiedererkennen. Über die Erstellung der definitiven Druckfassung im Verhältnis zum ersten Diktat äußerte Adorno sich brieflich: »Dann erst beginnt die Haupttätigkeit, nämlich die endgültige Redaktion; die zweiten Fassungen sind bei mir immer der entscheidende Arbeitsgang, die ersten stellen nur ein Rohmaterial dar, oder [...]: sie sind ein organisierter Selbstbetrug, durch den ich mich in die Position des Kritikers meiner eigenen Sachen manövriere, die sich bei mir immer als die produktivste erweist.« Bei der kritischen Redaktion der »Ästhetischen Theorie« zeigte sich allerdings, daß diesmal auch die zweite Fassung nur eine vorläufige darstellte.
Nach dem Abschluß des Diktats war die Arbeit ins Stocken geraten. Adorno wandte sich soziologischen Auftragsarbeiten wie dem Einleitungsvortrag zum 16. Deutschen Soziologentag und der Einleitung zu dem Sammelband »Der Positivismusstreit in der deutschen Soziologie« zu; gleichzeitig entstand das Buch über Alban Berg. Derartige Ablenkungen vom »Hauptgeschäft« empfand Adorno stets als heilsame Korrektive. Hinzu kamen jedoch die Diskussionen mit der studentischen Protestbewegung und eine wachsende Inanspruchnahme durch universitätspolitische Auseinandersetzungen; ging aus den ersteren manches in die »Marginalien zu Theorie und Praxis« ein, so verschlangen die letzteren nur fruchtlos Zeit und Arbeitskraft. Erst Anfang September 1968 konnte die Arbeit an der Ästhetik fortgesetzt werden. Zunächst wurde der gesamte Text mit kritischen Annotationen versehen, welche die eigentliche Korrektur vorbereiteten. Diese bestand in einer eingreifenden handschriftlichen Umarbeitung des inzwischen in Maschinenschrift übertragenen Diktats, bei der kein Satz unverändert, kaum einer an seinem ursprünglichen Platz blieb; zahllose Passagen kamen neu hinzu, nicht wenige, zum Teil umfangreiche wurden rigoros gestrichen. Im Verlauf dieses Arbeitsganges, mit dem Adorno am 8. Oktober 1968 begann, wurde die Kapiteleinteilung wiederum aufgegeben. An ihre Stelle trat ein durchgehender Text, der nur durch Spatien gegliedert werden sollte; er wurde am 5. März 1969 abgeschlossen. Drei Kapitel der älteren Fassung verblieben außerhalb des Haupttextes; zwei von ihnen – »Parolen« und »Situation« – wurden gleichfalls noch im März korrigiert, die Umarbeitung des letzten Kapitels – »Metaphysik« – konnte am 14. Mai beendet werden. In den folgenden Wochen entstanden dann noch zahlreiche Einfügungen, die ihren Ort innerhalb des Haupttextes durch den dritten Arbeitsgang gefunden, teilweise auch Passagen desselben ersetzt hätten, die Adorno noch nicht genügten. Der letzte datierte Text trägt das Datum des 16. Juli 1969.
Die Darstellungsform des Buches, die seine Rezeption nicht unbeträchtlich erschweren dürfte, resultiert nicht allein aus dem Fragmentcharakter der »Ästhetischen Theorie«. Während der Arbeit an der zweiten Fassung fand Adorno sich vor Aufgaben gestellt, welche er so nicht vorhergesehen hatte. Sie betreffen sowohl die Disposition des Textes wie vor allem Fragen des Verhältnisses von Darstellung und Dargestelltem. Rechenschaft darüber legte Adorno in Briefen ab: »Interessant ist, daß sich mir bei der Arbeit aus dem Inhalt der Gedanken gewisse Konsequenzen für die Form aufdrängen, die ich längst erwartete, aber die mich nun doch überraschen. Es handelt sich ganz einfach darum, daß aus meinem Theorem, daß es philosophisch nichts ›Erstes‹ gibt, nun auch folgt, daß man nicht einen argumentativen Zusammenhang in der üblichen Stufenfolge aufbauen kann, sondern daß man das Ganze aus einer Reihe von Teilkomplexen montieren muß, die gleichsam gleichgewichtig sind und konzentrisch angeordnet, auf gleicher Stufe; deren Konstellation, nicht die Folge, muß die Idee ergeben.« In einem anderen Brief heißt es von den Darstellungsschwierigkeiten der »Ästhetischen Theorie«: »Sie bestehen [...] darin, daß die einem Buch fast unabdingbare Folge des Erst-Nachher sich mit der Sache als so unverträglich erweist, daß deswegen eine Disposition im traditionellen Sinn, wie ich sie bis jetzt noch verfolgt habe (auch in der ›Negativen Dialektik‹ verfolgte), sich als undurchführbar erweist. Das Buch muß gleichsam konzentrisch in gleichgewichtigen, parataktischen Teilen geschrieben werden, die um einen Mittelpunkt angeordnet sind, den sie durch ihre Konstellation ausdrücken.« Die Probleme der parataktischen Darstellungsform, wie die letzte Fassung der »Ästhetischen Theorie« sie repräsentiert, ohne daß Adorno damit schon sich zufriedengeben wollte, sind objektiv bedingt: Ausdruck der Stellung des Gedankens zur Objektivität. Philosophische Parataxis sucht dem Hegelschen Programm des reinen Zusehens gerecht zu werden, indem sie die Dinge nicht durch die Gewalttat subjektiver Präformierung entstellt, sondern ihr Sprachloses, Nichtidentisches zum Sprechen verhält. An Hölderlin hat Adorno die Implikate des reihenden Verfahrens dargestellt, über seine eigene Methode notierte er, daß sie mit den ästhetischen Texten des späten Hölderlin am engsten sich berühre. Eine Theorie jedoch, die am individuum ineffabile sich entzündet, am Unwiederholbaren, Nichtbegrifflichen wiedergutmachen möchte, was identifizierendes Denken ihm zufügte, gerät notwendig in Konflikt mit der Abstraktheit, zu der sie als Theorie doch genötigt ist. Adornos Ästhetik wird durch ihren philosophischen Gehalt zur Form der parataktischen Darstellung bestimmt, diese Form indessen ist aporetisch; sie fordert die Lösung eines Problems, an dessen letztlicher Unlösbarkeit im Medium der Theorie für Adorno kein Zweifel bestand. Zugleich bleibt die Verbindlichkeit von Theorie aber gebunden daran, daß Arbeit und Anstrengung des Gedankens von der Lösung des Unlösbaren nicht ablassen. An solcher Paradoxie könnte auch die rezeptive Anstrengung ein Modell besitzen. Die Schwierigkeiten, welche dem poros, dem direkten Zugang zum Text der »Ästhetischen Theorie« sich entgegenstellen, hätte auch eine weitere Überarbeitung nicht wegräumen können, fraglos jedoch wären jene in einer solchen allererst durchartikuliert und dadurch gemindert worden. – Mit dem dritten Arbeitsgang, durch den die »Ästhetische Theorie« ihre verbindliche Form gefunden hätte, wollte Adorno unmittelbar nach der Rückkehr aus jenem Urlaub beginnen, der sein letzter war.
Die vorliegende Ausgabe, die keine Ansprüche einer kritisch-historischen stellt, enthält den vollständigen Text der letzten Fassung. Fortgelassen wurden lediglich solche Passagen der Diktatversion, die in den zweiten Arbeitsgang nicht einbezogen wurden; auch wo Adorno sie nicht ausdrücklich gestrichen hat, müssen sie als von ihm verworfen gelten. Eine Anzahl kleinerer Fragmente, die unkorrigiert geblieben sind, wurden dagegen um ihrer Prägnanz willen unter die Paralipomena aufgenommen. Die korrigierte, aber von Adorno preisgegebene frühe Einleitung wurde als Anhang abgedruckt; ihr sachliches Gewicht verbot es, sie auszuscheiden. – Eigenheiten der Orthographie sind bewahrt worden. Auch die Interpunktion, die noch weitgehend dem Sprechrhythmus folgt und für den Druck von Adorno zweifellos den üblichen Regeln angenähert worden wäre, blieb unverändert. Das durch die handschriftlichen Korrekturen für Adorno selbst schwer lesbar gewordene Manuskript bedingte, daß gelegentlich anakoluthische oder elliptische Formulierungen stehenblieben; hier wurde zurückhaltend korrigiert. Über solche grammatikalischen Eingriffe hinaus schien es den Herausgebern geboten, von Konjekturen möglichst absehen zu sollen, wie häufig immer sie durch Wiederholungen, gelegentlich durch Widersprüche nahegelegt wurden. Ungezählte Formulierungen und Passagen, bei denen die Herausgeber überzeugt waren, daß Adorno sie geändert hätte, sind unverändert übernommen worden. Konjiziert wurde nur in Fällen, in denen es Mißverständnisse des Sinns auszuschließen galt.
Erhebliche Schwierigkeiten bereitete die Anordnung des Textes. Zugrundegelegt wurde der durchkorrigierte Haupttext, in den die erwähnten überarbeiteten, aber nicht mehr integrierten drei Kapitel einzufügen waren. Der Teil über »Situation« (S. 31 bis 56) – eine Geschichtsphilosophie der modernité; in der ursprünglichen Fassung das erste Kapitel – mußte an relativ früher Stelle stehen: ein Zentrum der »Ästhetischen Theorie« bildet die Einsicht, daß allein von der Spitze der gegenwärtigen Kunst her Licht auf die vergangene falle. Einer Notiz zufolge beabsichtigte Adorno, die Kapitel »Situation« und »Parolen« (S. 56 bis 74) zusammenzustellen, die Herausgeber verfuhren entsprechend. Die Eingliederung des Kapitels »Metaphysik« (S. 193 bis 205) im Anschluß an den Teil über den »Rätselcharakter« ergab sich zwingend aus dem Gang des Gedankens. – Im einzelnen mußte eine Reihe von Absätzen umgestellt werden. Diese Umstellungen wurden in ihrer Mehrzahl von Adorno selbst in Marginalien bereits erwogen. Bei sämtlichen Umstellungen, die die Herausgeber vornahmen, versuchten sie, das parataktische Darstellungsprinzip des Buches deutlicher zu akzentuieren, keinesfalls dieses doch wieder einem deduktiv-hierarchischen Zusammenhang der Darstellung zu opfern. – Die von den Herausgebern als Paralipomena behandelten Fragmente sind zu einem Teil nachträglich geschriebene Einfügungen, zum anderen sogenannte Separatabschriften: aus dem ursprünglichen Text ausgegliederte Passagen, die an einer anderen Stelle ihren endgültigen Platz finden sollten. Eine Integration dieser Fragmente in den Haupttext erwies sich als undurchführbar. Adorno hat nur selten den Ort genauer gekennzeichnet, dem sie zugedacht waren, fast immer boten sich mehrere Stellen zur Eingliederung an. Überdies hätte die Eingliederung dieser Texte die Formulierung von Überleitungssätzen notwendig gemacht, zu der die Herausgeber sich nicht befugt glaubten. Die Anordnung der Paralipomena geht auf die Herausgeber zurück. – Zitatnachweise sind im Manuskript noch nicht ausgeführt worden, doch hat Adorno häufig Stellen kenntlich gemacht, zu denen er Nachweise zu geben plante; diese sind von den Herausgebern formuliert worden, die darüber hinaus eine Anzahl weiterer dort ergänzt haben, wo zu vermuten war, daß auch Adorno so verfahren hätte. – Die Kolumnentitel, die in der Digitalausgabe sich in der »Übersicht« finden, stellen ebenfalls eine Hinzufügung der Herausgeber dar, die dabei freilich oft auf »headings«, kurze Inhaltsstichworte sich stützen konnten, mit denen Adorno die meisten Manuskriptseiten versehen hat.
Ein Fragment von Friedrich Schlegel sollte der »Ästhetischen Theorie« als Motto dienen: »In dem, was man Philosophie der Kunst nennt, fehlt gewöhnlich eins von beiden; entweder die Philosophie oder die Kunst.« Adornos Absicht war, das Buch Samuel Beckett zu widmen.
Danken möchten die Herausgeber Elfriede Olbrich, der langjährigen Sekretärin Adornos, die Entzifferung und Abschrift des Textes besorgte.
Juli 1970
In der zweiten Auflage wurde ein kurzer Abschnitt umgestellt, der durch ein Versehen zunächst falsch eingeordnet worden war. Darüber hinaus fanden die Herausgeber nur einige Druckfehler zu korrigieren.
Neu ist das Begriffsregister; erarbeitet wurde es am Seminar für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin im Zusammenhang mit einer Übung über die »Ästhetische Theorie«, die Peter Szondi noch im Sommersemester 1971 hielt. So inadäquat Adornoschen Texten ihre Verzettelung nach Stichwörtern ist, im Fall der dickichthaft verschlungenen »Ästhetischen Theorie« dürfte das Register eine legitime Hilfe bieten.