Das Gehirn verbraucht 50 Prozent unserer Energie
Stimmt nicht, jedenfalls für erwachsene Menschen. Deren Gehirn ist zwar auch ein Energiefresser, aber es braucht «nur» 20 Prozent der Energie, die sie sich über Nahrung und Atmung zuführen.
Das ist jedoch immer noch eine ganze Menge, wenn man berücksichtigt, dass der Denkklumpen in unserem Kopf nur etwa zwei Prozent der Körpermasse ausmacht. Babys dagegen benötigen tatsächlich die Hälfte ihrer Energiezufuhr für die Entwicklung des Gehirns. In dieser frühen Lebensphase wächst der Kopf rapide, und im Hirn werden viele Synapsen gebildet, also die Verbindungen zwischen den Gehirnzellen. Nach dem fünften Lebensjahr lernen wir nur noch, indem wir einen Teil der Synapsen wieder entfernen, das Gehirn arbeitet dann insgesamt «ökonomischer».
Was den Energielieferanten Glukose (vulgo Traubenzucker) angeht, so braucht auch das erwachsene Gehirn nicht nur die Hälfte, sondern sogar 60 Prozent des Gesamtzuckerhaushalts. Und weil es insgesamt nur 33 Gramm des süßen Treibstoffs zwischenspeichern kann, ist eine stetige Glukosezufuhr über das Blut äußerst wichtig. Eine Banane oder ein Brötchen vor der Mathearbeit kann also durchaus eine positive Wirkung haben – übrigens eine bessere als reiner Traubenzucker, der zwar sehr schnell ins Blut geht, dessen Wirkung aber nach wenigen Minuten verpufft.