Die NASA könnte heute keinen Menschen mehr zum Mond schicken, weil das Know-how verlorengegangen ist
Stimmt nicht. Begründet wird diese Behauptung oft damit, dass die Baupläne der Apollo-Mission aus den 60er und 70er Jahren verschwunden oder zerstört seien. Tatsächlich aber werden die Pläne im Marshall Space Flight Center der NASA sorgfältig auf Mikrofilm für die Nachwelt erhalten.
Dass die Amerikaner wieder zum Mond könnten, wenn sie wollten, steht eigentlich außer Frage. Aber sollte man dafür die berühmte Saturn-V-Rakete nachbauen? Das wäre wirklich nicht leicht: Viele Firmen, die vor über 30 Jahren Teile zugeliefert haben, gibt es nicht mehr. Die Abschussrampe wird inzwischen für Shuttle-Missionen genutzt und müsste komplett neu gebaut werden. Mindestens drei Jahre, schätzen Experten, würde der Nachbau der Rakete dauern. Aber ein entsprechendes Programm der NASA ist gerade – nach einem ersten Raketentest – auf Eis gelegt worden. Es fehlt das Geld.
Dass heute keine Missionen mehr zum Mond geschickt werden, hat also nichts mit Nichtkönnen zu tun, sondern mit Nichtwollen. Anders als zur Zeit des Kalten Kriegs, als es vor allem darum ging, der Sowjetunion zuvorzukommen, sind die übers Geld entscheidenden Politiker nicht mehr so leicht vom Sinn bemannter Missionen zum Mond zu überzeugen.