Eier sind schlecht für den Cholesterinwert
Stimmt nicht. Bis vor ein paar Jahren lautete die medizinische «Wahrheit»: Cholesterin ist schädlich, es fördert Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Eier enthalten viel Cholesterin – über 200 Milligramm pro Stück, was fast schon der damals empfohlenen Höchst-Tagesdosis entspricht. Also hieß es: Eier nur sonntags.
Das war in gewisser Weise ein Rufmord am Ei, in dem sehr viele gute Nährstoffe und Vitamine stecken. Inzwischen gehen die meisten Experten davon aus, dass man auch zwei Eier pro Tag essen kann, ohne dass die Adern verstopfen. Dafür gibt es mehrere Gründe:
1. Die Datenlage. In großen Querschnittstudien mit vielen tausend Teilnehmern konnte kein Zusammenhang zwischen Eierkonsum und Herzinfarkt festgestellt werden.
2. Ein gewandeltes Bild vom Cholesterin. Dieses fettartige Lipid ist lebensnotwendig, und man unterscheidet mittlerweile zwischen «gutem» Cholesterin (HDL) und «schlechtem». (LDL). Wichtig sind weniger die absoluten Werte, sondern vor allem das Verhältnis der beiden Arten.
3. Die Regelungskraft des Körpers. Nur ein Teil des Cholesterins in unserer Blutbahn stammt aus der Nahrung. Der größte Teil ist hausgemacht (in der Leber), und bei erhöhter Zufuhr durchs Essen senkt ein gesunder Organismus die Eigenproduktion.
4. Die eingebaute Cholesterinbremse. Eier enthalten Lecithin, das sich fest ans Cholesterin bindet und dessen Aufnahme in den Körper hemmt. Das wurde vor ein paar Jahren im Tierversuch bestätigt.
Wer wirklich den Cholesterinspiegel senken will, der sollte nicht an den Eiern sparen, sondern eher an gesättigten und trans-Fettsäuren.