Stimmt nicht. «Es ist nicht so und war auch nie so», erklärt Renate Hocke von der Verkehrsfliegerschule der Lufthansa in Bremen. Körperlich müssen angehende Piloten folgende Voraussetzungen erfüllen: Sie sind zwischen 1,65 und 1,95 groß – wohl damit sie überhaupt aus dem Cockpit schauen können beziehungsweise nicht an die Decke stoßen. Zudem müssen sie einen medizinischen Test über sich ergehen lassen. Einschränkungen gibt es auch für Fehlsichtige: Nach den Vorschriften des Luftfahrtbundesamtes darf die Brillenstärke nicht größer als +/– 3 Dioptrien sein. Die Lufthansa legt an ihre Jetpiloten noch schärfere Maßstäbe an: «in der Regel» nicht mehr als +/–1 Dioptrie, sonst gibt es eine Sonderuntersuchung.
Wer heute für die Firma mit dem Kranich fliegen will, bei dem kommt es weniger auf die Zähne an als aufs Köpfchen: Abitur ist Voraussetzung und außerdem werden in einem Test Fertigkeiten wie Rechenleistung und logisches Denken abgefragt.
Trotzdem hat die Plombenlegende einen realen Hintergrund, und der Pilot sollte stets auf ein intaktes Gebiss achten. Denn lose Plomben, unter denen sich ein Hohlraum gebildet hat, können beim Fliegen zu höllischen Schmerzen führen. Der Grund: Diese «Luftblasen» können Druckschwankungen nicht gut ausgleichen. Wenn also etwa beim Start der Druck in der Kabine geringer wird, hat der Pilot einen Überdruck im Zahn, und das kann auf den Nerv gehen.