Brennende Kerzen «verzehren» Zigarettenrauch
Stimmt nicht. Auch wenn so mancher Raucher behauptet, die luftverpestende Wirkung seines Lasters durch das Aufstellen von ein paar Kerzen mindern zu können. Denn Kerzen und Zigaretten tun im Prinzip etwas sehr Ähnliches: Sie verbrennen organische Substanzen mit Hilfe von Sauerstoff. Diese Verbrennung ist nicht vollständig, und die unvollständig verbrannten Reste, die in die Luft gelangen, nennt man Ruß. Beim Rauchen ist dieser Ruß erwünscht – nichts anderes ist ja der Zigarettenrauch. Bei Kerzen erwarten wir dagegen, dass sie möglichst wenig rußen. Aber zusätzlich den Ruß aus der Zigarette magisch anziehen und ihn verbrennen – das tun Kerzen nicht.
Walter Schütz vom Verband Deutscher Kerzenhersteller hat zwei Erklärungen für die angenehme Wirkung von Kerzen in einer Raucherrunde: Da sind zum einen die Duftkerzen, die mit ihrem Aroma den Rauch «übertönen». (ein Effekt, mit dem einige Hersteller auch werben). Die Wirkung ähnelt dem Versuch, unangenehme Körpergerüche mit Parfüm zu überdecken – kein wirklich reinigender Effekt. Zweitens sorgen Kerzen, die im Zimmer verteilt sind, durch eine unregelmäßige Erwärmung der Raumluft für ständigen Zug. Durch diese sogenannte Konvektion wird der Rauch besser von den Rauchern wegtransportiert und im Raum verteilt. Die Gesamtmenge bleibt aber gleich. Die einzigen wirklichen Rauchverzehrer sind die aktiv oder passiv rauchenden Menschen im Zimmer.