Die «Motorbremse» ist ein Spritfresser
Stimmt nicht. «Motorbremse» nennt man es, wenn der Autofahrer beim Bremsen Zug um Zug in einen niedrigeren Gang schaltet, um die Verzögerungswirkung durch den Widerstand des Motors auszunutzen. Früher hieß es, das sei unter ökologischen Gesichtspunkten eine Schweinerei, spritsparender und umweltfreundlicher sei es, etwa beim Heranfahren an eine rote Ampel auszukuppeln und sich allein auf die Wirkung der Bremse zu verlassen.
Aber dieses Urteil stammt aus der Zeit, als die Autos noch Vergasermotoren hatten. Die saugten nämlich bei hoher Drehzahl viel Benzin an, und damals war es tatsächlich günstiger, frühzeitig auszukuppeln. Heute haben alle Motoren eine Benzineinspritzung und verfügen meist über eine elektronisch gesteuerte sogenannte Schubabschaltung: Wenn man den Fuß vom Gas nimmt, nicht auskuppelt und die Drehzahl über einem Wert von etwa 1500 (beim Diesel: 900) Umdrehungen pro Minute liegt, dann merkt diese elektronische Regelung, dass man nicht beschleunigen will, und kappt die Kraftstoffzufuhr – der Verbrauch ist gleich null. Das ist noch weniger als im Leerlauf, bei dem der Motor ja weiterhin Benzin bekommt. Deshalb sollte man sich beim Bremsen vom Motor unterstützen lassen. Der ökobewusste Spritsparer schaltet dabei sogar gleich zwei Gänge herunter. Dann röhrt vielleicht der Motor ein bisschen, aber er macht das sozusagen auf dem Trockenen. Und die Bremsbeläge nutzen sich bei dieser Fahrweise auch nicht so schnell ab.