Bei Regen wird man weniger nass, wenn man schnell rennt
Stimmt. Instinktiv beginnen die meisten von uns zu rennen, wenn ein Regenschauer losbricht. Und machen damit genau das Richtige.
Das wissenschaftliche Argument, vorgetragen in der Fachzeitschrift Weather, lautet etwa so: Stellen Sie sich vor, Sie wären ein aufrecht gehender Ziegelstein. Dann werden im Regen hauptsächlich Ihre vordere und Ihre obere Seite nass. Wie viel die Frontpartie abkriegt, hängt nur von der zurückgelegten Entfernung ab – Sie nehmen sozusagen alle Tropfen mit, die sich in dem durchquerten Raum befinden. Wie viel Wasser Sie von oben trifft, hängt dagegen von der Zeit und damit von der Geschwindigkeit ab – je länger Sie im Regen sind, umso nasser werden Sie. Deshalb ist es sinnvoll, sich zu beeilen.
Differenzen gab es zwischen den Forschern lediglich darüber, in welchem Ausmaß man beim Rennen weniger durchnässt wird. Nachdem theoretische Überlegungen Werte zwischen 10 und 23 Prozent ergeben hatten, entschlossen sich die Amerikaner Thomas Peterson und Trevor Wallis zum Praxistest. Hinter ihrem Institut steckten sie eine 100-Meter-Strecke ab und zogen sich gleiche Sweatshirts über eine wasserdichte Plastikmontur. Ergebnis: Der sprintende Wallis bekam 40 Prozent weniger Tropfen ab als sein langsam schreitender Kollege Peterson.