Stimmt nicht. Im Jahr 2003 kam der Film «21 Gramm» heraus – eine Anspielung auf Versuche, die der amerikanische Arzt Duncan MacDougall aus Havenhill im US-Staat Massachusetts im Jahr 1907 durchführte (der Film hat außer dem Titel mit der Geschichte nichts zu tun). MacDougall war davon überzeugt, dass die menschliche Seele eine materielle Substanz hat, die folglich im Augenblick des Todes den Körper gen Himmel, Hölle oder Fegefeuer verlässt. Um das zu beweisen, stellte er ein Bett auf vier Waagen, suchte sich sechs Patienten, die an einer schweren Krankheit wie Tuberkulose oder Diabetes im Endstadium litten, und maß dann das Gewicht vor und nach dem Ableben der Probanden. Bei einem der Sterbenden stellte er tatsächlich einen Gewichtsverlust von einer Dreiviertelunze im Moment des Todes fest – und das sind ziemlich genau 21 Gramm.
Doch die Ergebnisse variierten von Patient zu Patient, und die Messgenauigkeit war viel zu schlecht. Trotzdem hielt der Arzt an seinen Ideen fest, machte Experimente mit 15 Hunden, und seine Geschichte schaffte es bis in die New York Times und das Fachblatt American Medicine. Ein paar Jahre später wurde berichtet, dass der Arzt nun sogar versuche, die Seele zu fotografieren. Sie strahle ein Licht ab, das an den «interstellaren Äther» erinnere. Offenbar hatte sich Einsteins Relativitätstheorie noch nicht bis zu ihm herumgesprochen, die 1905 ein für alle Mal mit der Vorstellung des Äthers aufräumte. Heute werden MacDougalls Versuche nur noch als makabres Werk eines sektiererischen Spinners angesehen.