Aufgeklebte Silhouetten von Greifvögeln auf Fenstern verhindern, dass Vögel dagegenfliegen
Stimmt nicht. Die aufgeklebten Vogelsilhouetten mögen gut gemeint sein, ein wirksames Mittel gegen den Vogeltod sind sie nicht, sagen die Naturschutzverbände. Den starren Umriss hält kein Singvogel für einen Feind – allenfalls für ein Hindernis, das es zu umfliegen gilt. Und dann knallt das arme Tier neben dem Aufkleber ans Glas.
Der Hauptgrund für die Vogelkollisionen ist nicht, dass das Glas durchsichtig ist – dahinter liegt ja meist ein dunkleres Zimmer. Irritiert werden die Vögel vor allem durch Reflexionen. Wer sie davor schützen will, der hat nur unbefriedigende Möglichkeiten: Entspiegeltes Glas ist sehr teuer. Es hilft, die Fenster von außen seltener oder gar nicht zu putzen, aber das ist nicht jedermanns Sache. Ein wirklich sicheres Mittel ist es, den Scheiben etwa mit kreuzweise aufgebrachten Klebestreifen ein deutlich sichtbares Muster zu verpassen – allerdings sitzt dann der Mensch optisch hinter Gittern.
Eine neue Idee stammt von Friedrich Buer und Martin Regner aus Neustadt an der Aisch: Sie wollen die Tatsache ausnutzen, dass Vögel auch ultraviolettes Licht sehen können, das der Mensch nicht wahrnimmt. Manche Spinnen zum Beispiel haben UV-reflektierende Seide und schützen so ihr Netz. Der Mensch könnte mit Sonnenschutzmitteln ein Muster auf die Scheibe zeichnen. Diese Mittel absorbieren UV-Licht, sodass sich das Muster für die Vögel dunkel vor dem Hintergrund abhebt. Aber das verschmiert natürlich auch die Glasscheibe, deshalb plädieren die beiden Vogelschützer dafür, die Scheiben mit einem Muster aus einer UV-Beschichtung zu versehen, die für uns Menschen unsichtbar ist. Inzwischen gibt es im Handel einen Stift, mit dem man das Spinnennetzmuster auf die Scheibe malen kann.