Stimmt nicht. Sogar die Ermittler der Fernsehserie Akte X haben schon über diese Legende diskutiert. «Ich habe mal gehört, der beste Weg, sich aufzuwärmen, wäre, nackt in einen Schlafsack zu kriechen zu jemandem, der schon nackt darin liegt», sagt Fox Mulder in einer Folge zu seiner Kollegin Dana Sculley – natürlich mit eindeutiger Absicht. Und Mulders Phantasie ist wohl auch die einzig denkbare Situation, in der man nackt Vorteile im Schlafsack hat.
Ein Schlafsack produziert keine Wärme – seine Qualität besteht darin, die vom Körper produzierte Wärme möglichst lange zu halten. Diese Wirkung wird von jeder textilen Schicht zunächst einmal verstärkt. Kontraproduktiv ist es allenfalls, wenn die Kleidung so dick ist, dass man schwitzt – denn feuchte Textilien führen die Wärme eher ab und lassen durch die Verdunstungskälte den Schläfer leichter frösteln. Noch schlimmer ist es, wenn der Schlafsack selbst feucht wird und dann die Wärme nach außen leitet.
Deshalb raten alle Schlafsackhersteller und Outdoor-Experten dazu, bei Kälte im Schlafsack eine dünne, aber wärmende Kleidungsschicht mit langen Ärmeln und Beinen zu tragen. Das größte Wärmeleck ist übrigens der aus dem Schlafsack ragende Kopf – eine Kapuze oder Schlafmütze wirkt da wahre Wunder.