Beim Discounter werden Markenprodukte unter anderem Namen verkauft
Stimmt. Discounter wie Aldi oder Lidl bieten alle oder zumindest viele ihrer Produkte unter eigenen Markennamen an, aber sie ähneln verblüffend Produkten namhafter Hersteller. Was ist dran an dem Gerücht, dass die Markenhersteller dort dasselbe zum Billigpreis verkaufen, was im Supermarkt nebenan viel mehr kostet?
Was tatsächlich in den Packungen mit den Phantasienamen («Handelsmarken» genannt) drinsteckt, lässt sich oft gar nicht so leicht sagen. Die Markenartikler stehen vor einem Dilemma: Der traditionelle Lebensmittelhandel verliert Marktanteile an die Discounter. Da ist die Versuchung groß, für Aldi und Lidl zu produzieren, aber man will sich andererseits auch nicht dem Verdacht aussetzen, die Produkte mit dem guten Namen überteuert zu verkaufen. Deshalb braucht es manchmal detektivische Fähigkeiten, um den Hersteller eines Aldi-Produkts zu identifizieren.
Die Fachjournalistin Martina Schneider hat das in ihrem Büchlein «Aldi – Welche Marke steckt dahinter?» getan. Auf der Packung von Keksen, die unter dem Namen «van Botta». (Aldi Nord) oder «Monarc». (Aldi Süd) verkauft werden, steht als Hersteller eine Firma namens Feurich mit Sitz in Hannover. Man muss ins hannoversche Handelsregister schauen, um zu sehen, dass Feurich zum Keks-Imperium Bahlsen gehört. Ähnliches gilt für den Suppenhersteller Dr. König (Campbell/Erasco) oder den Süßwarenvertreiber Smile Factory (Katjes).
Aber auch wenn viele Markenhersteller für Aldi produzieren, heißt das noch lange nicht, dass die Produkte identisch sind. Aldi hat seine eigenen Spezifikationen, was man zum Beispiel erkennen kann, wenn man die kleingedruckten Zutatenlisten auf der Packung vergleicht. Schlechter sind die No-Name-Produkte deshalb aber nicht.